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Unsere Vorbereitungen

Da der Internationale Skipper-Schein, den wir 2005 in Australien gemacht hatten, in Deutschland nicht anerkannt wird und wir zu der Zeit noch nicht wussten, wo wir ein Boot kaufen und zulassen würden (und welche Voraussetzungen dafür notwendig sind), haben wir uns 2019 entschieden einen offiziellen, deutschen Boots-Führerschein, den SBF zu machen. Kurzfristig hatten wir im September  erfahren, dass der SC Dechsendorf, bei Erlangen, solche Scheine anbietet und gerade ein neuer Kurs gestartet ist. Da noch Plätze frei waren, konnten wir in der 2. Theorie-Stunde mit einsteigen. Die Theorie-Prüfung war im November 2019 dann auch schnell geschrieben. Der Praxis-Teil mit Fahrtraining für Motorboot und Segelboot sollte dann im Frühjahr 2020 gemacht werden. Doch dann kam Corona. Alle Kurse mussten auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Mitte April 2020 konnten wir die notwendigen Manöver für die Motorboot-Praxis-Prüfung zumindest Online, am Bildschirm durchgehen. Wann wir die Manöver auf dem Rhein-Main- Donau-Kanal ausprobieren konnten war da leider noch offen. Zum Glück entspannte sich die Situation und wir konnten Ende Mai 2020 doch noch aufs Wasser. Die Praxis-Prüfungen Motor- und Segelboot mussten wir dann relativ schnell über die Bühne bringen, da wir Anfang August 2020 bereits unseren „Urlaub“ zur Bootssuche in Kroatien geplant hatten.

Im September 2020 war Anne noch über die Zeitschrift „Yacht“ zu einem Skipperinnen-Training in Heiligenhafen an der Ostsee angemeldet. Nach langem zittern, ob das Training stattfinden kann, verbrachte Anne ein tolles Wochenende, mit 4 anderen Mädels und einer tollen Trainerin auf dem Segelboot beim üben von Ablege- und Anlege-Manövern. Es konnten nützliche Tricks und Tipps vermittelt werden.

Über die ARC gab es dann Anfang 2021 noch viele Kurse über mögliche Segel-Routen, Energie an Board, Windsteuerung, SSB-Funk, Satelliten-Kommunikation, Wasserverbrauch an Board, Segel-Garderobe, Sicherheit an Board und vieles mehr. Die Kurse hätten eigentlich kompakt und persönlich auf der Boots-Messe in Düsseldorf statt finden sollen, was aber wegen Corona nur Online möglich war. So hatten wir leider keine Möglichkeit die anderen ARC-Teilnehmer vorher kennen zu lernen. Es waren auch wieder einige Familien mit dabei. Es wurde zwar eine WhatsApp-Gruppe erstellt, was aber nicht das Gleiche war.

Zusätzlich zu diesen Kursen haben wir über Sailpartner.de gemeinsam mit den Kindern ein ganzes Wochenende ein interessantes Sicherheitstraining in Bremerhafen absolviert. Hier ging es um Feuerbekämpfung an Board mit praktischen Übungen auch auf einer Rettungsinsel und mit Leuchtraketen und selbstaufblasenden Rettungswesten. Wir könnten im Pool üben, wie man am Besten in eine Rettungsinsel kommt (vom Boot aus, aber auch aus dem Wasser heraus) oder wurden bei einem simulierten Sturm, mit Wellen, Sound- und Lichteffekten von einem Hubschrauber (Kran) aus der Rettungsinsel geborgen. Am Ende durften wir an einem Stück Hühnerschenkel ausprobieren, wie es sich anfühlt eine Wunde zu nähen. Alles in allem war es ein sehr lehrreiches und interessantes Wochenende. Auch wenn man hofft, so etwas niemals in der Wirklichkeit erleben zu müssen.

Und zu guter Letzt haben wir auch noch unseren Funk-Schein gemacht und mussten dafür das Funkalphabet, die verschiedenen Funkfrequenzen und alle möglichen anderen Fragen beantworten, sowie ein vorbereitetes Notfall-Funkgespräch mit dem Prüfer führen.

Die Wochen und Monate vor unserem Reisebeginn waren damit sehr vollgepackt und ereignisreich. Wir wollten einfach gut vorbereitet sein, da wir ja nicht wirklich wussten, was uns auf unserer Reise alles erwarten wird.