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Tahaa – Französisch Polynesien

Die 91 qkm große Insel Tahaa ist in 8 Bezirke eingeteilt und hat ca. 5.200 Einwohner. Tahaa gehört mit Huahine, Raiatea, Bora Bora und Maupiti zu den „Inseln unter dem Winde“, d. h. die dem Wind abgewandten, westlicheren Inseln einer Inselgruppe. Der Begriff stammt aus der historischen Seefahrt und ist darin begründet, dass die vorherrschenden Passatwinde überwiegend aus dem Osten kommen. Tahaa ist Etwa 230 km von Tahiti entfernt. Seine höchste Erhebung ist der Mont Ohiri mit einer Höhe von 590 m.

Vom Ankerplatz des Coral Garden erkundeten wir auch etwas das Innere der 130 qkm großen Insel Tahaa. Zuerst ging es zu Fuß von der Tapuamu Bay 3,5 km zur nächsten Bucht Vaiorea, wo unsere App einen kurzen 3 km Wanderweg ins Bergland anzeigte, dem wir folgten. Wir waren schon ganz heiß darauf. Dieser Pfad verwandelte sich aber schnell in eine Busch-Wanderung, weil er ziemlich zugewachsen war. So viele Leute hatten diese Wanderung in letzter Zeit wohl nicht unternommen. Wir ließen uns davon aber nicht abschrecken und marschierten tapfer weiter. Es war ja unsere erste richtige Wanderung seit den Marquesas im Januar. Und unsere müden Beinmuskeln brauchten etwas Bewegung. Wir gingen durch Gestrüpp, was uns bis über den Hals wuchs. Als wir auf einer Anhöhe mit einem verlassenen Haus ankamen, ging es tatsächlich nicht mehr weiter, so dass wir umkehren mussten. Allerdings waren wir auch schon viel weiter gelaufen, als unsere App uns anzeigte. Auf dem Rückweg sahen wir einige Sträucher, mit einer Frucht, die aussah wie grüne Bohnen, aber die Blätter passten nicht. Und einige davon wurden bereits braun. Da Tahaa auch als Vanilla-Insel bekannt ist, vermuteten wir, dass es vielleicht Vanille Schoten sein konnten. Die Bestätigung bekamen wir am nächsten Tag, als wir eine Vanille-Plantage besuchten. Und genau erfuhren, wie aufwändig dieses Vanilla hier auf der Insel hergestellt wird. So wird z. B.  jede Blume per Hand einzeln befruchtet, weil die Bienen dafür nicht akkurat genug sind. Eine Vanille Schote wächst nur, wenn sie zu einer bestimmten Zeit auf eine bestimmte Art befruchtet wird. Nach mehrere Wochen langem Trocknen in der Sonne, wird dann jede Vanille-Schote einzeln mit der Hand für mehrere Minuten massiert, damit sie nicht zu hart und brüchig werden. Erst dann kann die Vanille verkauft und weiter verarbeitet werden z. B zu Eis, Ölen oder Cremes. Jetzt verstehen wir auch warum die Tahiti Vanille, wie die hier angebaute Sorte heißt, die teuerste auf der ganzen Welt ist.

Von der Wanderung noch etwas erschöpft, machten wir am darauf folgenden Tag eine wunderschöne Fahrrad-Tour um die Insel, mit unseren Freunden von 4 Familien-Booten. Wir beschlossen E-Bikes zu mieten, da die Insel doch etwas hügelig war. Annes E-Bike Motor war scheinbar  kaputt, weil er sich bei zu schnellem treten gar nicht erst einschaltete und wenn er mal ging, schaltete er sich bei einer bestimmten Geschwindigkeit (25 kmh) auch schon wieder wieder aus. So ist sie die meiste Zeit ohne Motor Unterstützung gefahren, was aber gar nicht so schlimm war, weil es die meiste Zeit flach an der Küsten-Straße entlang ging. Es gab nur 2 größere Berge, die irgendwie trotzdem gemeistert wurden. Insgesamt fuhren wir 68 km um Tahaa und genossen die wunderbare Landschaft mit Blick auf die Schwesterinsel Raiatea. Wir kamen auch am Ort Haamene vorbei, wo wir in einem chinesischen Schnellimbiss ein kleines Mittagessen zu uns nahmen. Aber ein Ortsname blieb uns wahrlich in Erinnerung, und zwar die nächste Bucht, deren Name „Faaaha“ ist. Ja genau, 3x „a“ am Stück. Die Polynesische Sprache besteht generell aus viel mehr Vokale als Konsonanten und man spricht jeden Buchstaben einzeln aus, so dass er tatsächlich Fa-a-a-ha gesprochen wird.


Später segelten wir in den Nordosten von Tahaa, wo es einen zweiten Coral Garten geben sollte, der zwar auch interessant, aber nicht ganz so atemberaubend wie der erste, war. Das ankern dort war allerdings etwas schwieriger, weil es in den tieferen Stellen ziemlich viele Korallen-Köpfe gab und es ansonsten für uns ziemlich schnell zu flach wurde. Dennoch fanden wir einen schönen sandigen Ankerplatz neben dem Motu Vahine, auf der ein privates Ressort gebaut wurde. Leider durfte man die Insel nur bis 15 Uhr nachmittags besuchen, danach war sie den Hotelgästen vorbehalten. Also wurde es leider nichts mit unserem schönen Cocktail am Abend. Nachts hatten wir dann einen kleinen Aufreger. Der Wind hatte gedreht und schob uns direkt ins flache Wasser. Unser tiefen Anzeiger gab Allarm und zeigte uns innerhalb Sekunden die Tiefe unter unserem Kiel an, nämlich: 0,5m – 0,4m – 0,3m – 0,2m 0,1m – 0,0m – touch down… Es gab ein kleines ruckeln und wir berührten mit unserem Kiel tatsächlich das erste Mal seit Beginn unserer Reise im Sommer 2021, den Boden. Zum Glück war es nur Sand und kein Bommie. Trotzdem sind wir schnell aufgesprungen und haben den Motor angeschmischen um Gas nach vorne gegeben, so dass wir schnell wieder draußen waren aus der Flachstelle. Wir holten etwas Anker-Kette rein, so dass es uns nicht mehr in den flachen Teil treiben sollte und wir die restliche Nacht einigermaßen gut schlafen konnten.

Nach diesem Reinfall ging es mit dem großen Boot in die tiefe Haamene Bucht im Südosten von Tahaa, wo wir einen ziemlich ruhigen und tiefen Ankerplatz fanden. So kamen wir doch noch in den Genuss in einem der für Französisch Polynesien typischen Roulotte zu essen. Roulottes sind eigentlich Food-Trucks, die meistens am Wochenende ab 18 Uhr gutes Essen auch für die einheimischen anbieten. Es gibt einige Tische und stapelbaren Stühle, wobei die Polynesier das Essen meist mit nach Hause nehmen. Die Mahlzeit ist meist günstiger, als in einem Restaurant und super lecker. Es gibt alle möglichen Speisen, wie z. B. Chau Men (Chinesische Nudeln), Hühnchen oder Poisson Cru (Roher Fisch in Kokos-Soße) und natürlich Pommes oder sogar Pizza. Damit hatten wir die Insel Tahaa sowohl auf dem Fahrrad, als auch mit unserer Kithara einmal umrundet, so dass wir bereit waren für eine neue Insel.

Erste Wanderung seit über 3 Monaten
Eine ziemliche Busch-Wanderung
Alles so schön grün
Wir mussten auch einen Fluss überqueren
Untersuchung des seltsamen Bohnen-Gewächsen stellte sich als Vanille heraus
Endlich wieder Berge zu erkunden
Unterwegs fanden wir Chilli und Litschi
Tolle Blumen
Kleine Häuschen stehen im Meer
Tolle Gruppe zum Fahrradfahren
Der erste Berg ist geschafft – Aussicht auf die Haamene-Bucht
Unsere Radstrecke schaut aus wie ein Pilz
Aussicht auf die Schwestern-Insel Raiatea
Schöne flache Küstenstraße
Kleine Pause in Haamene
Aussicht auf die Faaaha-Bucht
Vanille-Plantage: von der Blüte zur Creme
Vanille-Schoten werden getrocknet
Einige Kirchen in Tahaa
„Hallo und Willkommen“

Coral Garden Tahaa

2 Tage nach der Geburtstagsparty wollten auch wir den Ankerplatz bei Motu Ceran verlassen. Allerdings steckten wir Mal wieder in einem Bommie fest. Rene sprang sofort ins Wasser, um uns um den Bommie herum zu lotsen, was dann zum Glück relativ schnell gelang. Danach segelten wir im Norden von Tahaa 12 sm auf die andere Seite der Insel zum Coral Garden. Dort gab es 2 Möglichkeiten zu ankern. Entweder rechts von den beiden Motus Tautau und Maharare, wo es aber mit 17 m ziemlich tief und mit Bommies übersät war, oder auf der linken Seite auf einer ziemlich flachen Sandbank, die relativ steil abfiel. Unsere Freunde von Water Dogs ankerten schon auf der Sandbank und meinten, dass es eigentlich überall mehr als 2 m unter ihrem Kiel sei. Der Kiel eines Katamarans ist zwar nicht so tief wie unserer, aber es sollte auch für uns reichen. Nachdem wir nicht wieder in einem Bommie steckten wollten, entschieden wir uns für die Sandbank und schafften es den Anker in 7 m fest zufahren. Wir ließen nicht so viel Kette raus, wie sonst, damit wir auch genug Wasser unterm Kiel haben würden, wenn wir uns auf die Sandbank drehten. Zwischen den beiden Motus gibt es den wunderschönen Coral Garden, einen atemberaubenden Schnorchel-Platz. Wir mussten unser Dinghy am Ausgang des Coral Gardens in Knie tiefem Wasser ankern. Dann ging es zu Fuß auf dem Motu Maharare ca. 200 m auf die andere Seite des Motus, zum Außenriff, da wir dies vorher nicht wussten, hatten wir keine Wasserschuhe dabei, so dass wir aufpassen mussten, wohin wir treteten, da es einige Steine und abgebrochene Korallen gab. Als wir dann aber ins immer noch Knie tiefe Wasser gingen und mit dem Schnorcheln begannen, waren wir ziemlich begeistert. Durch die Wellen, die über das Außenriff schwappten, gab es eine gute Strömung, so dass wir uns einfach treiben lassen konnten. Man musste nur aufpassen, dass man nicht in einer Sackgasse aus Korallen-Köpfen landete, weil der Coral Garden mehr wie ein Labyrinth aus Korallen war, die teilweise auch bis zur Wasseroberfläche reichten. Aber es war so atemberaubend schön. Es gab unendlich viele kleine und größere bunte Fische. Wir sahen sogar Nemo, oder zumindest orangene Clown-Fische die um ihre Anemone herum schwammen und sich darin versteckten. Aber dort gab es auch einem dunklen Polizei-Fisch, der auf die Anemone aufpasste. Sobald man sich ihr näherte, kam er angeschwommen und biss einem in den Finger oder Arm. Es tat nicht wirklich weh, aber es kam schon überraschend. Wir sahen viele neue Fische, die wir his dahin noch nicht gesehen hatten. Einige sahen einem Octopus, der sich dann in der Koralle versteckte. Und auch eine Muräne kam aus ihrem Loch gekrochen. Wir machten dieses Drift-Schnorcheln mehrere Male und jedes Mal sah man neue Fische die ziemlich nah und interessiert an einem vorbei schwammen An diesem Ankerplatz verbrachten wir 5 Nächte und genossen es sehr.vom Ankerplatz konnte man die hohen Berge von Bora-Bora am Horizont sehen. Das war auch dort, wo die Sonne unter ging. Einfach malerisch.

Kithara auf Sandbank vor Tahaa
Sandbank mit Bora Bora am Horizont
Sandbank mit Motu Tautau
Love Island im Coral Garden
Viele bunte Fische im Coral Garten Tahaa
Nemo der kleine Clown-Fisch
Octopus getarnt im Korallenkopf
Sonnenuntergang mit Bora Bora am Horizont
Le Tahaa Island Resort auf Motu Tautau
Sandbank mir Tahaa und Raiatea
Sandbank mit Tahaa und steilem Drop-off

Große Geburtstagsfeier auf Motu Ceran

Am 20.04.2023 war der große Tag gekommen. Die von unseren Kindern soooo lange ersehnte Geburtstagsfeier von 2 Freunden. Die Party fand auf einer kleinen privaten Insel, Motu Mahaea vor Tahaa statt. Von den Einheimischen wird sie auch Motu Ceran genannt. Die Gastgeber waren die 16 jährige Marina vom Katamaran Follia und der 15 jährige Matteo vom Monohul Kissanga. Es waren 11 Familien-Boote mit 25 Kindern vor Ort. Wir freuten uns alle darauf viele unserer Freunde wieder zu sehen, die wir vor einigen Wochen, in den Tuamotus zuletzt gesehen hatten. Am Vortag sind wir noch mit dem Beiboot 4 sm (7 km) nach Tahaa in die Haamene Bucht hinein gefahren, um noch etwas anständiges zum trinken und Baguette für alle zu besorgen. Das Stück außerhalb der Bucht war sehr unruhig und nass. Aber in der Bucht war das Wasser so ruhig, wie auf einem See. Bei der Feier gab es ein leckeres BBQ und jedes Boot brachte wieder einen Salat und / oder Kuchen mit. Da man die Insel mit samt Grill, Tischen und Stühlen mieten muss, wurde ein Eintritt von 1.000 Polynesische Francs (8 €) pro Person gezahlt. Dafür konnte man eine kleine Küche, den Grill und vor allem Tische und Stühle mit benutzen. Die Kinder hatten viel Spaß miteinander und spielten an Land und auch im Wasser. Die Erwachsenen tauschten sich aus über erlebte und zukünftige Ziele, oder Boot Geschichten es wurde happy Birthday in 4 Sprachen (englisch, französisch, spanisch und italienisch) gesungen. Ein kleiner Spaziergang über die Insel zeigte, dass man die 600m Umfang der Insel in 10 Minuten komplett abgelaufen ist und es gab so schöne Aussichten auf die Insel Tahaa und Raiatea. Im Großen und Ganzen ein total gelungenes Fest. Am Schluss wurden ein paar Teller und Becher vertauscht bzw. vergessen, die in den nächsten Tagen wieder ihren rechtmäßigen Besitzer erreichten. Nur ein paar Flip-Flops sind verschwunden und nicht wieder aufgetaucht. Aber Schuhe sind in Französisch Polynesien sowieso heiß begehrt. Einige der Geburtstagsgäste sind am nächsten Tag gleich von Dannen gezogen, wir aber sind noch einen Tag zur Erholung da geblieben. Am nächsten Tag kam eine Flotte von Charter Katamaranen an, die sich zu 13 aneinander ketteten und wohl die Insel für den Abend gebucht hatten. Die Boote, die direkt daneben ankerten, hatte eine etwas lautere Nacht, aber auf Kithara wurde davon nichts bemerkt. Nachdem es nachts dann sogar etwas zu regnen anfing, fiel die nächtliche Party auch etwas kürzer aus.

Gute Freundinnen
Die Kinder der befreundeten Familien-Booten
Die drei Musketiere
Arabella und Jenny
Glückliche Geburtstags-Mami
Vier glückliche Mütter
Die Männer beim Grillen
Gemütliche Damen Runde
Motu Ceran mit den Bergen von Raiatea
Der nord-östliche Pass Toahotu
Die Insel Tahaa vom Motu Ceran
Katamaran Invasion am Ankerplatz
Motu Ceran und der Pass Toahotu

Tikehau und Fahrt zu den Gesellschaftsinseln

Nachdem wir die Mantas am 14.04.2023 so nah gesehen hatten wollten wir noch den Hauptort Tuherahera besuchen. Dieser auf der gleichnamigen Hauptinsel gelegene Ort hat etwas mehr als 500 Einwohner und innerhalb 1,5 Stunden ist man einmal komplett herum gelaufen. Es gibt einen wunderschönen Strand, ein paar kleinere Magazins (kleine Tante Emma Läden) und sogar eine Eisdiele. Den TauchClub, der die Leute in den Pass zum Tauchen mit nimmt, fanden wir mit 170€ dann doch etwas zu teuer. Manchmal sieht man ein paar Hammer-Haie, die aber seit einigen Wochen nicht mehr gesehen wurden. Als wir den Pass mit Freunden geschnorchelt sind, war das Wasser ziemlich milchig und wir hatten keine gute Sicht. Also würde sich so ein teurer Tauchgang nicht lohnen. Nachdem wir den kleinen Ort besichtigt hatten fuhren wir mit unserem Dinghy 20 Min zu unserer Kithara zurück, die wir am Ankerplatz am Motu Mauu gelassen hatten, wo die Manta-Cleaning-Station war. Der Ankerplatz war nicht gerade vor Wind und Wellen geschüzt und es zog ein ziemliches Gewitter auf. Also entschieden wir uns 10 sm (18 km) in den Norden zu einer Vogel-Insel, Motu Hiraumaine zu fahren, wo uns spiegelglattes Wasser erwartete. René wollte mit seinem Freund Gabe hinter dem Katamaran Wake-Board bzw. Foil-Board fahren, so dass wir nur Jenny dabei hatten. Unterwegs konnten wir bereits die Gewitter Wolken um uns herum sehen, die zum Glück nur im Süden des Atolls blieben. Wir konnten es aber nicht verhindern, dass wir durch einen Schauer hindurch mussten und der Ausguck vorne am Bug etwas nass wurde. Aber durch den Fahrtwind war man in Null Komma nichts wieder trocken, noch bevor wir an der Insel ankamen Wir hatten ein kleines Lagerfeuer und einen tollen Sonnenuntergang. Die kleine Insel Hiraumaine war voll mit Wasservögel. Jenny ist mit dem SUP zur Insel geoaddelt und machte einen kleinen Spaziergang. Anne ist einmal komplett um die Insel herum geschnorchelt. Es gab einige Fische und sogar ein paar RiffHaie. Am 16.04.2023 fuhren wir zurück zum Pass, bevor es dann am nächsten Tag losging zu den Gesellschaftsinseln. Uns erwarteten 208 sm (375 km). Am ersten Tag hatten wir mit 8-14 Knoten, recht wenig Wind, so dass wir uns entschieden den Spinnacker aufzubauen. Diesen konnten wir sogar für 8 Stunden drauf lassen und konnten mit 6-7 Knoten Fahrt sogar bei unseren Freunden von Water Dogs mithalten, die sonst immer weit voraus sind. In der Nacht sollte der Wind etwas stärker werden, so dass wir vor Sonnenuntergang vorsorglich den Spinnacker runter nahmen und unsere normale Besegelung mit Gross- und Vorsegel aufzogen , weil der Spinnacker nur ein Leichtwindsegel ist. Und das war eine gute Entscheidung. Der Wind frischte tatsächlich auf über 24 kn (43 kmh) auf und wir dünsten mit 7-9 kn (12-16 kmh) übers Wasser. Um Mitternacht, bei Annes Wache mussten wir sogar die Segel um die Hälfte reduzieren, da die Fahrt sonst zu schnell und wild gewesen wäre. Nach 210 sm (378 km) und 33 Stunden erreichten wir am 18.04.2023 die erste Insel der Gesellschaftsinseln, Tahaa, mit einer Durchschnitt-Geschwindigkeit von 6,4 kn (12 kmh) was wir bei der Atlantik-Überquerung nur an sehr wenigen Tagen geschafft haben. Leider ist das Großsegel während dieser Fahrt in den Sallingen hängen geblieben und hat uns ein 10 cm Loch ins Großsegel gerissen. Zum Glück konnte eine Bekannte uns mit ihrer portablen Segel-Nähmaschine einen flicken drauf nähen, so daß das Segel jetzt wieder wie neu ausschaut.

Akkurat sauberes Grundstück in Tuherahera
Endlich wieder richtiges Eis essen5
Stadtstrand von Tuherahera
Dorfkirche
Wir fahren in den Norden des Atolls
Kleines Lagerfeuer am Strand
mit tollem Sonnenuntergang
Regenbogen am Pass von Tikehau
Segeln mit Spinnaker zu den Gesellschaftsinseln
Ankunft in Tahaa unser erstes Atoll mit Bergen
Fahren durch den Pass von Tahaa
kleiner riss im Großsegel

Mantas in Tikehau

11.04.2023: Es geht weiter nach Tikehau, 44 sm (80 km) Richtung Westen. Eigentlich müsste der Wind perfekt von hinten kommen. Nur leider hatten wir auch dieses Mal wieder keinen Wind. Nachdem sich die Gewitter und Squalls der letzten Tage verzogen hatten, hatten sie leider auch den Wind mitgenommen. Da die Kinder unbedingt am 20.04.2023 bei einer Geburtstagsparty von Freunden in den Gesellschaftsinseln sein wollten, konnten wir nicht mehr länger in Rangiroa auf den Wind (am besten ohne Gewitter und Squalls) warten. Was tut man nicht alles für seine Kinder… Zuerst fuhren wir mit Motor 5 sm (9 km) im Rangiroa Atoll zum nördlicheren der beiden Pässe, Avatoru. Der Pass-Eingang sah auf der Karte und in Natura ziemlich schmal und flach aus. Zum Glück waren unsere Freunde kurz vorher ebenfalls durch gefahren und konnten uns bestätigen, dass es dort wo sie gefahren sind auf jeden Fall tief genug war. D. h. aber nicht, dass es 1 m rechts oder links davon auch noch so sein muss. Also mussten wir ganz genau hinschauen und den Tiefenmesser gut im Blick behalten. Unsere Jenny war wieder vorne im Bug-Korb als Gallionsfigur und hielt Ausschau nach Flachstellen, während Anne die Tiefenangaben vorliest. René navigiert Hans anhand der Satelitenkarten durch die Korallen-Köpfe. So haben wir es sicher durch den schmalen und flachen Eingang in den Avatoru Pass geschafft. Die flachste Stelle,, die wir überfahren hatten war 2,8 m unter dem Kiel. D. h. zusätzlich zu unserem 2 m tiefen Kiel ist das eine tiefe von fast 5 m, was eigentlich ganz gut ist. Als wir aus dem Pass draußen waren, setzten wir unsere Segel, was eigentlich für die Katz war bei 4-5 Knoten Wind von hinten. Zuerst versuchten wir Schmetterling zu segeln, d. h. das Vorsegel auf Steuerboard und das Groß-Segel an Backboard mit der Baum-Bremse befestigt, damit es nicht auf die andere Seite gezogen wird. Das funktionierte bei dem leichten Wind so aber nicht, weil das Großsegel dann immer wieder back stand und uns so nur bremste. Also brobierten wir beide Segel auf einer Seite. Das ging auch nicht gut, da das Großsegel durch den Windeinfallswinkel von 160° – 180° das Vorsegel verdeckte. Also machten wir das Großsegel wieder rein und überlegten, ob es Sinn machen würde, den Spinnacker aufzubauen. Das dauert aber schon mal 45-60 Min. bis es aufgebaut ist. Und wenn man fertig ist, kann man es auch gleich wieder abbauen, bei einer so kurzen Strecke lohnt es sich nicht. Außerdem konnten wir aus der Ferne sehen, dass unsere Freunde von Milonga, die ihren Spinnacker auf einer Rollanlage befestigt haben, was den Auf- und Abbau enorm erleichtert, ihren Spinnacker wieder weg machten, weil auch das scheinbar nichts brachte. Also hieß es weiter Motoren statt Segeln. Nach 8,5 h erreichten wir den Tuheiava Pass von Tikehau. Dieser Pass war wieder ziemlich breit, so dass wir problemlos reinfahren und vor dem kleinen Ort Teonai in 6 m Tiefe ankern konnten. Nach Tikehau sind wir besonders wegen der Manta Cleaning Station gekommen. Freunde hatten uns vor 1,5 Wochen erzählt, dass bei ihnen keine Mantas zu sehen waren, weil es ihnen wohl zu warm war. Wir waren ganz gespannt, ob die Mantas zurück gekehrt sind. Die Putzstation der Mantas war aber noch 6 sm im Süden des Atolls. Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten, fuhren wir 2 Tage später los. Die Mantas kommen angeblich immer nur morgens in ihren Schönheitssalon am Riff geschwommen. Dort gibt es kleine Putzer-Fische, die die Mantas von Algen und Dreck befreien, sie schwimmen sogar ins Maul hinein um sie von innen zu reinigen. Es ist ein tolles Symbioseverhältnis. Die Fische brauchen genau das, was sie von den Mantas fressen, und die Mantas haben eine Schönheitskur, die sie von unliebsamen Parasiten und Dreck reinigt. Als wir um 12.30 Uhr an kamen, sahen wir 2-3 Mantas in einiger Entfernung herumschwimmen, als wir uns ihnen mit dem Dinghy näherten tauchten sie plötzlich ab und tauchten einige Meter weiter weg wieder auf. Wir zuerst mit dem Dinghy wieder hinterher, hatten aber keine Chance, weil sie immer schneller waren und scheinbar keine Lust auf uns hatten. Also konnten wir zuerst nicht mit ihnen schwimmen und waren etwas enttäuscht. Aber dann machten wir eben erst Mittagspause und die Kinder ein wenig Schule. Am nächsten Morgen versuchten wir es noch einmal und schwammen ca. 500 m zu dem flachen Riff. Es waren bereits ein paar Ausflugsboote zu sehen. Und tatsächlich dieses Mal waren sie da. Es waren 3 oder 4 Mantas, die immer wieder um das Riff herum schwammen, mal tiefer und dann wieder etwas flacher, so dass wir sie gut sehen konnten man konnte sogar die kleinen Fische erkennen, die ins Maul der Mantas hinein schwammen um die Zähne zu säubern. Es war so ein tolles Erlebnis

Katholische Kirche in Avatoru mit Einfahrt in den Pass
Avatoru Pass
Schmetterlings-Besegelung
Erster Ankerplatz vor Teonai
Manta Ray
Manta Ray mit Remora (Schiffshalter Fisch)
Nochmal Manta Ray
Und noch mehr Manta Ray

Regentage in Rangiroa

Die Fahrt nach Rangiroa war nicht besonders schön. Der Wind hatte aufgehört und 2 Tage später sollte eine Schlechtwetter-Front mit Gewittern und Squalls auf uns zu kommen. Die Frage war also entweder ohne Wind, die 140 sm (250 km) bis Rangiroa Motoren, oder mehrere Tage in Fakarava absitzen, bis die Gewitter sich wieder verzogen hatten. Da wir am 20.04.2023 zu einer Geburtstagsparty in den Societies eingeladen waren, konnten wir nicht einfach in Fakarava herumsitzen, sondern mussten langsam weiter Richtung Westen fahren. Wir mussten den Motor tatsächlich die halbe Strecke mitlaufen lassen, sonst wären wir nicht voran gekommen. Als wir nach 1 Tag und 3 Stunden am Tiputa Pass in Rangiroa ankamen, war gerade starke eingehende Flut, d. h Wir verdoppelten unsere Geschwindigkeit beim reinfahren fast mal eben von 4 auf 7,5 kn. Zum Glück war der Pass breit und tief genug um nirgendwo dagegen zu rauschen. Wir ankern gleich rechts vom Pass vor dem Kia Ora Resort in 14 m Tiefe. Im Ort bekamen wir wieder frisches Baguette und Eier. Frische Sachen gab es hier auch nicht mehr, da das Versorgungsschiff erst in ein paar Tagen kommen würde. Ansonsten hatten wir in Rangiroa nicht so viel Glück. 2x versuchten wir vergebens in 2 verschiedenen Restaurants während der Öffnungszeiten etwas zu Essen zu bekommen. Ein Softeis war das einzige was wir an einem Freitagnachmittag bekamen. Gut, es war Karfreitag, aber mit der Arbeitsmoral steht es hier nicht so zum Besten. Sie wissen, dass es nicht viele Alternativen gibt und die Leute wieder kommen. Hans hatte so einen Hunger, dass er gleich 7 Soft-Eis verputzte. Das Oster Wochenende verbrachten wir ebenfalls in der ziemlich ungemütlichen Anker-Bucht. Wir hatten sehr viel Regen und Wind, so daß es ziemlich hohe Wellen gab, und die schnellen Tauch- und Taxiboote machten noch zusätzliche Wellen, beim schnellen vorbei rauschen. Trotzdem hatten wir ein gemütliches Osterfest auf Kithara. Am Vortag färbten die Mädels auf einem FreundeBoot Ostereier und auf Kithara wurde Hefezopf gebacken. Am Sonntag gab es ein leckeres gemeinsames Frühstück und danach eine kleine Eier-Suche. Wir dachten ja nicht, dass der Osterhase uns hier überhaupt finden würde, irgendwo im nirgendwo, im Südpazifik in den am weitesten von jedem Festland entfernten Inselgruppen. Es gab zumindest keine Ostersachen zu kaufen. Dennoch fanden einige Mamis Kinder-Schoko-Bons und kauften für jedes Boot gleich eine ganze Packung, so dass wir doch noch etwas zum verstecken hatten. Das Wetter war die nächten Tage leider bewölkt und regnerisch, so dass wir nicht, wie geplant mit den Delfinen im Tiputa Pass tauchen gehen konnten. Zumindest hatten wir die Delfine vom Dinghy aus gesehen. Es waren richtig große Tümmler Delfine, was schon sehr beeindruckend war. Auch hätten wir uns gerne ein paar andere Inseln bzw. Lagunen angeschaut, die aber aufgrund Wind aus der falschen Richtung nicht möglich waren. Nachdem wir unsere Reserve Kanister an der 4 sm (7 km) entfernten Tankstelle aufgefüllt hatten und das Wetter nicht besser wurde, machten wir uns nach fast 1 Woche wieder auf, unser letztes Atoll in den Tuamotus zu besegeln.

Wunderbarer Sonnenaufgang
Dinghy-Dock im Ort Tiputa
Osterprozession in Tiputa
Dicke Regenwolken ziehen über den Tiputa Pass
Delfine außerhalb Tiputa Pass
Kirche im Ort Avatoru
Kithara unter dem Regenbogen
Am 11.04.2023 verlassen wir Rangiroa durch den Avatoru Pass
Avatoru Pass
Segeln nach Tikehau
Osterfrühstück

Einkaufen in den Tuamotus

Unser letzter Einkauf war bereits 4 Wochen her. Und langsam war es wieder an der Zeit aufzustocken. Wir mussten bereits an unsere Dosen-Reserven von Las Palmas ran, um noch einigermaßen etwas nahrhaftes zu Essen zaubern zu können. Zum Glück hatten wir auf den Kanaren so gut eingekauft und bisher nicht alles verbraucht. Als wir am 31.03.2023 wieder im Hauptort Rotoava ankamen, dachten wir uns, zuerst mit dem großen Boot zur Tankstelle zu fahren um Diesel aufzufüllen. Zuletzt hatten wir das in den Marquesas, in Nuku Hiva im Januar gemacht. Und seit dem sind wir schon ziemlich viel mit Motor gefahren. Also haben wir seit langem mal wieder versucht längs an einem Steg fest zumachen, was erstaunlicher weise noch ganz gut klappte. Als das Manöver beendet war, sagte uns der Tankwart, dass er kein Diesel mehr habe. Diese Woche war das Versorgungsschiff nicht da, um Nachschub zu bringen, also gab es jetzt für fast eine Woche kein Diesel mehr. Der Anlegeaufwand war also umsonst. Um diese Nachricht zu verdauen, gönnten wir uns erst einmal ein Eis. Aber so ist es nun mal in den Tuamotus. Die Güter hier sind knapp, beim letzten Mal gab es kein Benzin, diesesmal eben kein Diesel. Zum Glück hatten wir noch etwas Diesel in unseren Reservekannistern, sonst hätten wir fast eine Woche warten müssen, bis Nachschub geliefert wird. Damit sollten wir es aber bis zu unserem nächsten Ziel, dem größten Atoll, Rangiroa, schaffen. Dort gab es die nächste Tankstelle. Zumindest unser Dinghy konnten wir auftanken, weil dieses mal noch genug Benzin vorhanden war. Am nächsten Tag war dann Lebensmittel-Shoppen angesagt. Frisches Obst und Gemüse erwarteten wir schon gar nicht mehr, da diese bereits meist wenige Stunden nach Lieferung bereits ausverkauft sind. Aber tatsächlich gab es noch ein paar mickrige Zwiebeln und halb vergamelten Knoblauch. Aber man braucht jetzt nicht zu denken, dass diese Sachen hier dann günstiger oder gar umsonst abgegeben werden. Nein, sie werden zum regulären Preis verkauft, was nicht gerade günstig ist, nicht einmal für noch gute Sachen. Daher kauften wir nur so gängige Sachen, wie Nudeln, Reis, Gauda, Tomatensoße Butter, Öl und vor allem Milch und Kakao. Selbst das Gemüse in Dosen ist ziemlich teuer. Da wir hier noch etwas an Board hatten, hofften wir die Sachen vielleicht in Rangiroa oder Tahiti etwas günstiger zu bekommen. Die günstigen Marken waren meist auch schon ausverkauft und es hieß oft: „erst ab Mittwoch wieder“. Wir haben nicht viel bekommen, aber haben schon wieder mehr als 200 € ausgegeben. Ein paar Tage werden wir damit über die Runden kommen. Aber das allerschlimmste für uns war, dass der Bäcker zugemacht hatte. Wir dachten erst es wäre ein April-Scherz. Aber es gab tatsächlich kein Baguette mehr und keiner konnte uns wirklich sagen, wann er wieder öffnet. Wir hatten uns doch so auf frisches Baguette gefreut. Also mussten wir doch wieder Brot selber machen, oder es gab Pfannkuchen. Für Omelett hatten wir nicht mehr genug Eier, die hier meistens auch knapp sind. Nach nur 3 Tagen im Hauptort machten wir uns daher auch schon auf den Weg nach Rangiroa und würden so schnell nicht wieder zurück kommen nach Fakarava. Zum Abschluss gönnten wir uns noch einen leckeren Cocktail, den man hier leider auch nicht an jeder Ecke bekommt.

Abschluss-Cocktail in Fakarava
Wir verlassen das Fakarava Atoll