Tonga – schnorcheln mit Walen

Tonga – schnorcheln mit Walen

Am 26.08.2023 hatten Val und Anne einen unvergesslichen Tag beim schnorcheln mit Walen. Es war eine Geburtstags-Überraschung einmal für den bereits vergangenen Geburtstag von Anne und den bald kommenden von Val. Tonga ist eines der wenigen Länder, in denen man legal mit Buckelwalen schwimmen und schnorcheln darf. Hierfür gibt es ganze 26 Organisationen, die „Whale snorcling“ anbieten und dafür eine ganz schöne Stange Geld nehmen. Die Guides müssen eine spezielle Ausbildung durchlaufen, um die Bedürfnisse der Wale besser verstehen zu können und erhalten dafür eine Lizenz, die nur für 5 Jahre gültig ist. Es gibt ziemlich strikte Regeln in Tonga um mit den Walen zu schwimmen und nicht immer ist der Sinn darin für die Wale erkennbar. Dennoch ist es ein unvergessliches Erlebnis und vor Corona gab es überhaupt keine Regeln. Da sind die Touristen den Walen viel zu nah gekommen und haben sie sogar angefasst, was sicher nicht im Sinne der Wale ist. Auf ihrer jährlichen Wanderschaft aus dem Sommerquartier in der Antarktis zu ihrem Winterbrutplatz in der Südsee, bringen die Buckelwale hier, in der Zeit von Juli bis Oktober in den warmen, sicheren Gewässern von Tonga, ihren Babys zur Welt und ziehen sie groß, bis diese kräftig genug sind um zurück in die Antarktis zu schwimmen. Nachdem die Jungen aus dem Haus sind, sind die weiblichen Buckelwale wieder frei für neue Liebschaften. Hier kann es passieren, dass mehrere Männchen, die meist kleiner sind als die Weibchen um sie buhlen und verrückte Kunststücke vollführen um ihre Angebetete für sich zu gewinnen. Das hartnäckigste Männchen bekommt den Zuschlag und darf sich Paaren. In Tonga sieht man daher oft junge Kälber mit ihren Mamis an der Wasseroberfläche schwimmen und herumtollen, weil die Jungen die Luft noch nicht so lange anhalten können. Oder man sieht halbstarke, streitende Männchen, die die Wasseroberfläche durchbrechen und mit einem nassen Platsch wieder ins Wasser eintauchen um die Weibchen zu beeindrucken und zu kommunizieren. Dabei möchten sie so wenig wie möglich gestört werden. Daher darf sich auch nur maximal ein Ausflugsboot mit 4-12 Gästen einem Walpaar nähern. Sobald ein Boot an einem Wal dran ist, heißt es für die anderen entweder warten, oder andere Wale finden, die dieses Jahr tatsächlich häufig hier zu sehen sind. Ist ein möglicher Wal gesichtet, geht der Guide als erstes in Wasser um die Lage und Stimmung des Wales auszukundschaften. Unser Guide hieß Bula und ist in der Vavau Gruppe von Tonga aufgewachsen. Nicht alle Wale wollen mit Touristen schwimmen. Beim ersten Versuch winkte Bula ab und meinte es wären 2 männliche Wale, die nicht zum schnorcheln geeignet waren. Erst wenn der Guide sein OK gibt, dürfen sich maximal 4 Schnorchler gleichzeitig leise ins Wasser gleiten lassen, um die Wale nicht aufzuschrecken. Beim ersten Mal waren wir beide sehr aufgeregt. Mit uns an Bord waren noch 4 Mädels aus Kalifornien, die eine 6 Tages Tour gebucht hatten und bereits sehr viele Wale gesehen haben, also durften Anne und Val gleich am Anfang ins Wasser. Wir waren bereits gut vorbereitet, mit Flossen, Schnorchel und langem Neoprenanzug, weil das Wasser mit 25°C nach einer gewissen Zeit doch auch kalt wird. Alle blieben zusammen bei Bula, der uns den Wal zeigte und am besten weiß, von welcher Seite man ihm sich nähert, ohne versehentlich von einer Flosse getroffen zu werden. In Tonga gibt es nämlich kein Krankenhaus für schwerwiegende Verletzungen und man müsste nach Fidschi oder sogar Neuseeland ausgeflogen werden. Dass Wasser ist so klar, dass wir den Wal sogar in 10-15 m Tiefe gut sehen konnten. Er kam dann ziemlich schnell hoch geschwommen und Bula rief mehrmals „Breaching, Breaching“, das bedeutet, dass der Wal durch die Wasseroberfläche schießen wird und sich mit einem großen und lauten Splasch auf das Wasser zurück fallen lässt. Sobald er die Wasseroberfläche erreichte, mussten wir schnell auftauchen. In den Wellen konnten wir das riesige Tier nach oben springen sehen. Das machte er zwei Mal hintereinander, und dann war er erst einmal verschwunden. Das war ein Wow-Erlebnis. Die Schnorchler sind dann alle schnell ins Boot zurück, um dem Wal hinterher zu fahren. Nach kurzer Zeit hatte Bula den ca. ein jährigen Teenager Wal wieder gesichtet. Dieses Mal lag er gechillt in ca. 10 m Tiefe und ließ sich treiben. Für uns im Wasser hieß es abwarten und den Wal beobachten. In Tonga ist es nämlich verboten, zum Wal hinunter zu tauchen, d. h. man muss geduldig an der Wasseroberfläche warten, bis sie von sich aus hoch tauchen. Und wirklich, es funktionierte. Mit dem ersten Wal waren wir 2 Stunden im Wasser und haben seine grazilen Bewegungen einfach nur beobachtet bis er ca. 4-5x ganz nah an uns heran geschwommen kam. Was für ein atemberaubendes Gefühl diesen Koloss mit seinen kaum sichtbaren Bewegungen einfach auf sich zutreiben zu sehen. Da die anderen 4 Mädels bereits das 6x dabei waren, durften wir die ganze Zeit im Wasser bleiben am Ende waren nur noch Val und Anne mit dem Guide im Wasser. Wir konnten einfach nicht genug bekommen. Als es uns dann doch zu kalt wurde und wir eine Schnorchel Pause brauchten, gingen wir aufs Boot zurück und mussten dieses Erlebnis erst auf uns wirken lassen. Später versuchten wir noch eine Mutter mit Baby zu finden und waren an einem anderen Ausflugs Boot dran, welches meinte, dass sie gerade mit einer Wal-Mutter und Baby schnorcheln würden. Da sie noch eine Weile brauchen würden, entschieden wir unsere Mittagspause vorzuziehen und unser Thunfisch Sandwich in einer etwas geschützten Bucht vor Hunga Island zu essen. Als wir fertig waren gingen wir nochmals mit dem Wal-Paar schnorcheln, was eigentlich Mutter mit Baby sein sollte. In 20 m Tiefe konnten wir einen riesigen Wal ausmachen und direkt vor ihm lag etwas schwächer zu erkennen ein kleinerer Wal. Allerdings sagte Bula, dass er hier kein Baby sehen würde. Nachdem wir einige Zeit warteten, schwammen beide Wale an die Wasseroberfläche und da konnten wir es sehen, das der zweite Wal gar nicht so viel kleiner war als der erste. Bula meinte, dass das zwei ausgewachsene Wale wären, der größere war ein Weibchen und der kleinere ein Männchen, die gerade angebandelt hatten. Der zweite sah nur so viel kleiner aus, weil er viel tiefer unten war. Es war so faszinierend, wie diese riesigen Tiere sich uns näherten und dann gemeinsam wieder abtauchten. Danach stiegen wir wieder ins Boot und wollten eigentlich noch einen Babywal sehen. Allerdings wurde es einigen schon etwas zu kalt und Bula hatte von den anderen Booten keine Rückmeldung über ein Mutter-Kind-Gespann bekommen, so dass wir entschieden diese Tour hier zu beenden und nach Neiafu zurück zu fahren. Normalerweise hätte es noch einen kleinen Umweg über die Swallow’s Cave oder einen anderen Schnorchel-Platz gegeben. Allerdings waren wir bereits dort gewesen und auch die 4 Mädels hatten schon alles gesehen, so dass es direkt zurück zur Basis ging. Damit ging dieser unglaubliche Tag leider viel zu früh zu Ende. Aber wir hatten so viele Eindrücke und Erlebnisse mitgenommen, dass wir davon noch eine lange Zeit zerren können.

Val und Anne mit großer Vorfreude
Erschöpft aber glücklich: nach dem Trip mit Bula und unserem Fahrer
Die Beluga Company hat mehrere Ausflugsboote
Jugendlicher Wal beim Breachen
Val beim auftauchen mit Wal
Hier schlägt der Wal mit der Flosse
Anne mit Wal
Wal kommt auf uns zu
Anne schnorcheln mit Wal
Wal-Familie mit Vater, Mutter und Kind
Hier kam der Baby-Wal ganz nah zu Anne geschwommen

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