Am Mittwoch, den 01.02.2023 um 11.30 Uhr erreichten wir nach 3 zu Beginn sehr holprigen Tagen und 541 sm (970 km) Toau, unser 1. Atoll in den Tuamotus. Um genau zu sein, erreichten wir den Eingang des Atolls, den südlichen 0tugi Pass. Normalerweise sollte man einen schmalen Pass während einer Slack Tide durchqueren. Das ist die Zeit der Gezeitenwende, d. h. Beim Wechsel von Ebbe zu Flut, oder umgekehrt, wenn es wenig oder keine Bewegung des Gezeitenwassers gibt. Bei reinkommender Flut, kann es passieren, dass die Strömung dich zu schnell in die Lagune treibt und keine Zeit mehr zum ausweichen der Korallen-Köpfe bleibt. Bei ausgehender Ebbe muss man gegen die Strömung ankämpfen und es kommt zu hohen Kreuzwellen zwischen ausgehenden und reinkommenden Wellen. So kann man möglicherweise den Kurs nicht mehr halten und es wird sehr ungemütlich. Als wir dort ankamen, hatten wir noch reingehende Flut. Das Wasser sah ruhig aus und wir wollten nicht mehrere Stunden bis zur nächsten Gezeitenwende warten. Außerdem waren unsere Freunde gerade am umankern, und warteten am Pass in der Lagune auf uns. Der Wind hatte gedreht und wurde stärker. So dass sie vom mittleren Ankerplatz zum süd-östlichen wollten. Dort kann man besser Kite-Surfen und Wing-Foilen und ist besser gegen den aufkommenden Süd-Ost Wind geschützt. Unser Glück war, dass der wartende Katamaran Arabella, bereits seit November in den Tuamotus war und sich bestens mit den in einer Lagune vorhandenen Korallen-Köpfen, genannt Bommies, auskannte. Nachdem wir problemlos durch den mit 700 m relativ breiten Pass in die Lagune eingefahren sind, mussten wir ihnen nur noch 3 sm (ca. 5 km) im Slalom bis zu einem tollen Ankerplatz folgen. Das Wasser war türkis blau und es gab einige mit Palmen bewachsenen Inseln, hier Motu genannt. Der Strand sah von außen aus, als ob er aus weißem feinen Sand bestand und dann noch die grünen Palmen oben drauf. Farblich einfach atemberaubend. Aber der erste Eindruck täuschte. Die Inseln bestanden nicht aus feinem Sandstrand, sondern aus vielen kleinen abgebrochenen Korallen. Es gab nur wenige kleine Sandflecken. Ansonsten sollte man unbedingt Schuhe anhaben, um sich nicht die Füße aufzuschneiden, wie es einem Freund von uns passiert ist. Zum festmachen des Bootes gab es einige kostenlose Mooring-Bojen um die noch vorhandenen Korallen zu schützen. Da wir in letzter Zeit immer nur geankert hatten mussten wir erst einmal unsere Festmacher-Leinen heraus suchen. Das Anlegen klappte erst nach einigen Versuchen, bei denen unser Skipper zu weit von der Boje entfernt war. Der Wind blies immer stärker und es war nicht einfach mit der Spitze so nah an die Boje heran zu fahren, dass wir sie von oben mit dem Bootshacken fassen konnten, sie aber nicht zu überfahren. Nachdem unsere Freunde von Arabella uns mit ihrem Dinghy halfen, waren wir um 13 Uhr fest gemacht und konnten unsere Freunde, die wir seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen hatten, in die Arme schließen. Nach und nach trudelten auch unsere anderen Freunde von Six&Half, Dragonfly und Water Dogs ein. Zusätzlich waren da noch 2 andere Katamarane mit Kindern, die wir bis dato noch nicht kannten, Black Mamba und Ahimsa. Das Hallo war groß und Water Dogs lud uns zur Begrüßung zu sich zum Abendessen ein. Am nächsten Tag war für die Erwachsenen erst einmal relaxen und Traum-Kulisse genießen angesagt, während die Kinder Spaß mit ihren Freunden hatten. Sie waren Wake- und Foilboarden, sind vom Katamaran gesprungen oder waren schwimmen. Es gab auch viel zu erzählen, nach 6 Monaten. Am 2. Tag sollten dann die Kite-Sachen ausgepackt werden, aber entweder war der Wind zu stark, oder zu schwach. Hans versuchte mit den Jungs am Strand zu üben, während Anne einen Spaziergang über die Insel machte. Am Abend des 03.02.2023 ist dann auch das Belgische Boot Milonga angekommen, die noch 2 Tage länger in Ua Pou geblieben waren. Nun ist die Truppe wieder zusammen, wenn auch nur für ein paar Tage. Wir hatten alle sehnsüchtig auf Iris von Milonga gewartet, um mit ihr die nächsten Tage Aquagym zu machten. Alle Damen standen früh um 7 Uhr auf der Matte bzw. am Strand, um sich noch vor der Schule, ein wenig zu bewegen. Das war ein Spaß und manche hatten sogar Muskelkater danach. Die Männer hatten ihre Bewegung beim Kiten und sammeln von Kokos-Krabben auf einer kleinen Insel fürs Abendessen. Es gab auch wieder zwei Geburtstage am Strand zu feiern. Grant von Arabella und seine mittlere Tochter Alex hatten ihren großen Tag. Dafür brachte jedes Boot etwas mit, so dass ein tolles Buffet zusammen kam, um die immer hungrigen Kinder-Mäuler zu stopfen. Am Abend saßen einige noch am Lagerfeuer und sprachen über das vergangene Jahr.
















