Dienstag, den 14.09.2021: An diesem Morgen wurde das Segel verdreht in den Baum eingehängt, so daß wir den Baum wieder entfernen mussten, um das Segel nicht kaputt zu machen. Als wir den Baum zu sehr bewegten, stellten wir fest, dass sich am oberen Ende des Baums ein Splint gelöst hatte und er drohte, aus der Führungsschiene zu rutschen, also musste der Baum wieder in die richtige Position gedrückt werden, was nicht so einfach war, da er sich schon etwas verbogen hatte. Dann musste noch schnell ein neuer Splint her und der Baum war wieder fest. Die Jungs hatten dann noch ein zusätzliches Seil ans Achterlik gebunden, um die 40 cm fehlendes Segelstück zu überbrücken. So ging das ein und aushängen etwas einfacher und schneller. Sah zwar nicht mehr ganz so gut aus, bescherte uns aber eine gute Fahrt von 7-9 kn bei einem Wind von 14 – 18 kn. Allerdings wurde der Wind im Laufe des frühen Abends leider weniger. Für Mittwoch und Donnerstag war Flaute angekündigt. Solange wir noch eine Fahrt von 3-4 Knoten hatten, wollten wir den Motor noch nicht einschalten, da wir noch fast 300 sm bis nach Gibraltar hatten und die Flaute noch länger anhalten sollte bzw. für Donnerstag noch weniger Wind angekündigt war. Unser 300 Liter Dieseltank sollte bei einem Verbrauch von 3-4 Liter pro Stunde, für 75 Stunden (ca. 3,5 Tage) reichen. Wir wollten es aber nicht ausreizen, obwohl wir auch noch 4 Ersatzkanister a 20 Liter dabei hatten. Wir wollten auf jede Fall zum Einfahren in die Straße von Gibraltar und in den Hafen noch genug Diesel übrig haben. Erst am Mittwochfrüh, als der Wind noch weniger wurde und die Segel zu flattern anfingen, machten wir den Motor an. Durch das Dümpeln in der Nacht mit 3-4 kn, hatten wir unsere Durchschnittsgeschwindigkeit von 6,5 kn auf 5,5 reduziert. Rechtzeitig zum Sonnenaufgang, kurz nachdem wir den Motor angemacht hatten, bekamen wir Besuch von einer großen Delfin-Schule. Das war das erste Mal seit 5 Wochen, das wir überhaupt Delfine gesehen haben. Sie spielten mindesten 30 Min. an unserem Bug und tauchten immer wieder durch unser Boot hindurch um auf der anderen Seite hochzuspringen. Das war so schön und ich musste gleich die Kinder aus dem Bett holen. Nach einer Zeit waren wir ihnen aber wohl zu langsam, so dass sie wieder verschwanden, so plötzlich, wie sie gekommen waren. Wir. Nutzten die Flaute auch um mal ins Wasser zu springen und uns hinter dem Boot herziehen zu lassen. Nach ca. 6 Stunden wurde der Wind wieder etwas mehr, so dass wir den Motor wieder ausschalten konnten und weiter Richtung Gibraltar segeln konnten. Nach 4 Tagen, 16 Stunden und 665 sm (fast 1.200 km) erreichten wir Gibraltar am Morgen des 16. September 2021. Die Marina war um 6.30 Uhr noch nicht geöffnet, so dass wir erst einmal davor ankern mussten, dort wo auch die großen Frachter Schiffe standen, und uns für ein paar Stündchen hin legen konnten. Wir wollten ein paar Tage in Gibraltar entspannen, bevor es die restlichen 129 sm (240 km) bis nach Almerimar geht.










