Ankern bei Quinta do Lorde

Ankern bei Quinta do Lorde

Freitag, der 10.09.2021: Vor der großen Überfahrt ans Festland, wollten wir in Funchal noch einen Großeinkauf tätigen, um genug Wasser und Proviant für die geplanten ca. 7 Tage zu haben. Das Einkaufen in Funchal ist eigentlich ganz günstig und es gibt auch fast alles, was es bei uns zu Hause in Deutschland auch gibt. Da wir noch etwas Lebensmittel von der letzten Überfahrt übrig hatten, mussten wir zum Glück nicht ganz so viel einkaufen. Es beschränkte sich hauptsächlich auf Milch, Wasser, Cola, Bier, Fleisch, Knabberzeug (für die Nachtwachen) Brot, Eier und frisches Obst. Da wir leider noch keine Kühltruhe auf dem Boot hatten, konnten wir kein gefrohrenes Gemüse oder viel Fleisch mitnehmen. Vor allem die Getränke nahmen sehr viel Platz ein und wir mussten uns ein Taxi zum Hafen nehmen und schauen, wie wir das alles zusätzlich zu den 5 Personen in unserem Dingi zum Boot transportieren konnten. Aber irgendwie klappe es und wir konnten alles gut in unserer Kithara verstauen. Um 17 Uhr, waren wir endlich soweit, dass wir zur Anker Bucht starten konnten. Die 12 sm dorthin mussten wir leider motoren, da der Wind mit 11 kn direkt von vorne kam und wir keine Zeit mehr zum auf kreuzen hatten. Schließlich wollten wir die Bucht noch im Hellen erreichen. Nach fast 3 Stunden kamen wir in der geschützte Bucht an. Außer uns stand nur ein weiteres Segelboot dort. Es war eine tolle Kulisse mit den bunten Felsen die Madeira an seiner Ost-Spitze um uns herum anzubieten hatte. Die Felsen luden zum Wandern ein, was wir am nächsten Morgen dann auch taten. Noch vor dem Frühstück stiegen wir in das Dingi, was wir für die kurze Überfahrt von Funchal hinter uns her gezogen hatten und fuhren zum Strand. Dort erwartete uns ein felsiger Steinstrand mit großen zum Glück abgerundeten Steinen. Weil unser Dingi einen festen Boden hat, machten wir uns darüber keine all zu großen Sorgen. Aber irgendwie mussten wir es schaffen trocken an Land zu kommen. Aber wir konnten uns nicht direkt auf die Steine treiben lassen, weil die Wellen doch sehr stark waren. Also zog ich meine Wanderschuhe aus und ließ mich ins kniehohe Wasser gleiten um das Schlauch-Boot abzufangen, damit es nicht mit voller Wucht gegen die Steine knallt. Leider konnte ich auf den glatten Steinen keinen Halt finden und landete auf dem Po, bis zum Bauchnabel im Wasser und das Boot auf mir drauf. Was eigentlich nicht schlimm war, weil das Boot keine harten Kanten hatte, und auch die abgerundeten Steine nicht weh taten. Trotzdem muss ich mir dabei einen dicken blauen Fleck am rechten Unterarm geholt haben. Denn am nächsten Tag hatte ich einen riesigen, violetten Fleck in der unteren Armbeuge, von dem ich nicht weiß, wo er sonst hergekommen sein konnte. Auf jeden Fall schafften wir es doch irgendwie trockenen Fußes (zumindest alle außer mir) an Land zu gelangen und das Dingi sicher liegen zu lassen. Wir sind ca. 1,5 km hoch gewandert und haben uns die Klippen auf der anderen Seite angeschaut, weil Madeira hier sehr schmal ist. Auf dem Rückweg sind die Männer zurück zum Boot, um das Dingi zu verstauen und zur Marina Quinta do Lorde zu fahren, während die Mädels noch 2 km weiter zur Marina liefen. In der Marina wurde nochmal aufgetankt, sowohl Wasser, als auch Diesel. Dann gönnten wir uns noch ein kleines Frühstück und eine vorerst letzte richtige Dusche, bevor wir um 14 Uhr losfahren wollten. Die Mittelklampe an unserem Steg war gebrochen, so dass wir zum Eindampfen in die Spring die auf der anderen Seite des Steges liegende Mittelklampe nutzten. Beim aus slippen der Leine verhäderte sich diese an der kaputten Mittelklampe und konnte nicht eingeholt werden. Die Strömung und der Wind schoben uns ums Eck des Steges, direkt auf einen dort liegenden Katamaran zu. Da das Seil auf unserer Klampe durch eine Schlaufe befestigt war, konnten wir das Seil auch nicht mal schnell vom Boot entfernen, da bereits zu viel Druck drauf war. Wir drohten gegen den Eckpfosten des Steges und den dahinter liegenden Katamaran zu stoßen. René nutzte die Gelegenheit, als wir noch einmal mit dem Bug näher an den Steg geschoben wurden, um auf den Steg zu springen und das Seil von Hand zu lösen, so dass wir frei waren und gerade noch einem Zusammenstoß entgehen konnten. Aber René blieb erst einmal alleine auf dem Steg zurück. Wir sagten ihm, dass er 2 Stege weiter gehen solle, wo der Quersteg frei war und wir ihn dort mit einem kurzen Stopp wieder einsammeln konnten. Aufgrund des immer stärker werdenden Windes, mussten wir nochmal aus der Marina raus fahren, weil das Wenden dort so nicht möglich war. Als wir zurück kamen, stand René zunächst auf dem falschen Steg, so dass wir ihn nochmal los schicken mussten. Wir schafften es am richtigen Steg kurz fest zu machen, damit René aufs Boot springen könnte. Der arme Kerl war ganz aufgeregt und außer Puste und das auch noch an seinem Geburtstag. Wegen des Abfahrstresses, könnten wir seinen Geburtstag gar nicht richtig feiern. Wir versprachen ihm, seinen Geburtstag gebührlich nachzufeiern, wenn wir am Festland ankommen würden.

Volles Dinghy nach dem Shopping in Funchal
Abra Anker-Bucht
Sao Lourenco Strand
Nord-Küste von Madaira
Aussichtspunkt Sao Lourenco
Abra-Bucht mit Kithara
Südküste Madaira
2 km Walk zum kleinen Ort Quinta do Lorde
Marina Quinta do Lorde

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