Mittwoch, 08.09.2021: Am nächsten Morgen, die Nacht war wegen der Mücken leider wieder etwas unruhig, wurde nochmal Wäsche gewaschen, um für unseren nächsten Gast, der sich für 19 Uhr angekündigt hatte, frische Bettwäsche anbieten zu können. Wir müssen uns noch angewöhnen, Kleingeld für die Waschmaschinen zu sammeln, da diese leider nur mit Münzen betrieben werden. So mussten wir einen Schein wechseln und zahlten 7 € für die Waschmaschine und 3 € für den Trockner. Bei der Masse an Wäsche wurde sie aber nicht ganz trocken, so dass wir sie am Boot doch noch aufhängen mussten. Da der Platz auf so einer Yacht doch etwas beengt ist, mussten wir alle einigermaßen quer liegende Leinen und Balken, sowie die gespannte Vorschot verwenden. Durch Sonne und Wind trocknete unsere Wäsche sehr schnell, so dass wir sie nach einer Stunde wieder abhängen konnten, was sich gut traf, da langsam dunkle Wolken von den Bergen kamen und es die letzten Tage immer wieder mal kurze Schauer gab. Nachdem die Wäsche verräumt war, wollten wir noch einen Ausflug machen. Dafür ging es für 11 € pro Person (Kinder: 5,50 €) mit der Seilbahn fast 3.200 m auf den 560 m hohen Berg über Funchal hinauf. Oben wartete der Monte Palace Tropical Garden auf uns, der für 12,50 € pro Erwachsenen einen schönen Spaziergang zwischen Pflanzen und Palmen aus Portugal, Südafrika, Belgien, Himalaya Schottland und Amerika bot. Zusätzlich gibt es in dem 70.000 m2 Garten noch einige asiatische Skulpturen und Brücken, Kachelbilder, die die portugiesische Geschichte erzählen und eine afrikanische Ausstellung mit Stein-Kunst aus Simbabwe, sowie einige kleine Seen und Wasserläufe mit Wasserfällen. Wenn man den Garten am West-Ausgang „Monte“ verläßt, kommt man zur imposanten Kirche „Nossa Senhora do Monte“ an deren Fuß man die für Madeira typischen Korbschlitten fahren kann. Diese wurden bereits im 19. Jhd. genutzt und gelten als die ersten öffentlichen Verkehrsmittel. Zwei Kilometer schlittert man auf den eingeseiften Kufen eine enge Straße bergab, zwei Carreiros in traditioneller weißer Kleidung und mit Strohhüten auf dem Kopf lenken, bremsen oder beschleunigen mit reiner Muskelkraft und den speziellen Sohlen ihrer Lederstiefel. Der Spaß ist ein Touristenmagnet und kostet 30 € für 2 Personen. Nachdem wir uns die Schlittenfahren der anderen angeschaut haben und es für uns als zu teuer ansahen, sind wir mit dem öffentlichen Bus, für 1,75 € pro Person, nach Funchal zurück gefahren. So dass wir rechtzeitig zurück waren, unseren nächsten Gast in Empfang zu nehmen. Er sollte uns helfen nach Spanien ans Festland zu segeln, wo wir noch ein paar Kleinigkeiten am Boot machen lassen wollten, bevor wir noch einmal nach Hause fliegen um unsere restlichen Sachen aufs Boot zu bringen. Aber zuerst mußten wir noch aus der Marina raus fahren und einen geeigneten Platz zum ankern finden, wo wir noch 2 Nächte bleiben wollten und endlich wieder ohne Mücken schlafen konnten. Es ist verwunderlich, daß wir nur ca. 50 m von der Marina-Keimauer entfernt, kostenlos ankern durften und es dort tatsächlich keine Mücken mehr gab.

















