Nachdem wir die Mantas am 14.04.2023 so nah gesehen hatten wollten wir noch den Hauptort Tuherahera besuchen. Dieser auf der gleichnamigen Hauptinsel gelegene Ort hat etwas mehr als 500 Einwohner und innerhalb 1,5 Stunden ist man einmal komplett herum gelaufen. Es gibt einen wunderschönen Strand, ein paar kleinere Magazins (kleine Tante Emma Läden) und sogar eine Eisdiele. Den TauchClub, der die Leute in den Pass zum Tauchen mit nimmt, fanden wir mit 170€ dann doch etwas zu teuer. Manchmal sieht man ein paar Hammer-Haie, die aber seit einigen Wochen nicht mehr gesehen wurden. Als wir den Pass mit Freunden geschnorchelt sind, war das Wasser ziemlich milchig und wir hatten keine gute Sicht. Also würde sich so ein teurer Tauchgang nicht lohnen. Nachdem wir den kleinen Ort besichtigt hatten fuhren wir mit unserem Dinghy 20 Min zu unserer Kithara zurück, die wir am Ankerplatz am Motu Mauu gelassen hatten, wo die Manta-Cleaning-Station war. Der Ankerplatz war nicht gerade vor Wind und Wellen geschüzt und es zog ein ziemliches Gewitter auf. Also entschieden wir uns 10 sm (18 km) in den Norden zu einer Vogel-Insel, Motu Hiraumaine zu fahren, wo uns spiegelglattes Wasser erwartete. René wollte mit seinem Freund Gabe hinter dem Katamaran Wake-Board bzw. Foil-Board fahren, so dass wir nur Jenny dabei hatten. Unterwegs konnten wir bereits die Gewitter Wolken um uns herum sehen, die zum Glück nur im Süden des Atolls blieben. Wir konnten es aber nicht verhindern, dass wir durch einen Schauer hindurch mussten und der Ausguck vorne am Bug etwas nass wurde. Aber durch den Fahrtwind war man in Null Komma nichts wieder trocken, noch bevor wir an der Insel ankamen Wir hatten ein kleines Lagerfeuer und einen tollen Sonnenuntergang. Die kleine Insel Hiraumaine war voll mit Wasservögel. Jenny ist mit dem SUP zur Insel geoaddelt und machte einen kleinen Spaziergang. Anne ist einmal komplett um die Insel herum geschnorchelt. Es gab einige Fische und sogar ein paar RiffHaie. Am 16.04.2023 fuhren wir zurück zum Pass, bevor es dann am nächsten Tag losging zu den Gesellschaftsinseln. Uns erwarteten 208 sm (375 km). Am ersten Tag hatten wir mit 8-14 Knoten, recht wenig Wind, so dass wir uns entschieden den Spinnacker aufzubauen. Diesen konnten wir sogar für 8 Stunden drauf lassen und konnten mit 6-7 Knoten Fahrt sogar bei unseren Freunden von Water Dogs mithalten, die sonst immer weit voraus sind. In der Nacht sollte der Wind etwas stärker werden, so dass wir vor Sonnenuntergang vorsorglich den Spinnacker runter nahmen und unsere normale Besegelung mit Gross- und Vorsegel aufzogen , weil der Spinnacker nur ein Leichtwindsegel ist. Und das war eine gute Entscheidung. Der Wind frischte tatsächlich auf über 24 kn (43 kmh) auf und wir dünsten mit 7-9 kn (12-16 kmh) übers Wasser. Um Mitternacht, bei Annes Wache mussten wir sogar die Segel um die Hälfte reduzieren, da die Fahrt sonst zu schnell und wild gewesen wäre. Nach 210 sm (378 km) und 33 Stunden erreichten wir am 18.04.2023 die erste Insel der Gesellschaftsinseln, Tahaa, mit einer Durchschnitt-Geschwindigkeit von 6,4 kn (12 kmh) was wir bei der Atlantik-Überquerung nur an sehr wenigen Tagen geschafft haben. Leider ist das Großsegel während dieser Fahrt in den Sallingen hängen geblieben und hat uns ein 10 cm Loch ins Großsegel gerissen. Zum Glück konnte eine Bekannte uns mit ihrer portablen Segel-Nähmaschine einen flicken drauf nähen, so daß das Segel jetzt wieder wie neu ausschaut.
Akkurat sauberes Grundstück in Tuherahera Endlich wieder richtiges Eis essen5Stadtstrand von Tuherahera Dorfkirche Wir fahren in den Norden des Atolls Kleines Lagerfeuer am Strand mit tollem Sonnenuntergang Regenbogen am Pass von Tikehau Segeln mit Spinnaker zu den Gesellschaftsinseln Ankunft in Tahaa unser erstes Atoll mit Bergen Fahren durch den Pass von Tahaa kleiner riss im Großsegel
11.04.2023: Es geht weiter nach Tikehau, 44 sm (80 km) Richtung Westen. Eigentlich müsste der Wind perfekt von hinten kommen. Nur leider hatten wir auch dieses Mal wieder keinen Wind. Nachdem sich die Gewitter und Squalls der letzten Tage verzogen hatten, hatten sie leider auch den Wind mitgenommen. Da die Kinder unbedingt am 20.04.2023 bei einer Geburtstagsparty von Freunden in den Gesellschaftsinseln sein wollten, konnten wir nicht mehr länger in Rangiroa auf den Wind (am besten ohne Gewitter und Squalls) warten. Was tut man nicht alles für seine Kinder… Zuerst fuhren wir mit Motor 5 sm (9 km) im Rangiroa Atoll zum nördlicheren der beiden Pässe, Avatoru. Der Pass-Eingang sah auf der Karte und in Natura ziemlich schmal und flach aus. Zum Glück waren unsere Freunde kurz vorher ebenfalls durch gefahren und konnten uns bestätigen, dass es dort wo sie gefahren sind auf jeden Fall tief genug war. D. h. aber nicht, dass es 1 m rechts oder links davon auch noch so sein muss. Also mussten wir ganz genau hinschauen und den Tiefenmesser gut im Blick behalten. Unsere Jenny war wieder vorne im Bug-Korb als Gallionsfigur und hielt Ausschau nach Flachstellen, während Anne die Tiefenangaben vorliest. René navigiert Hans anhand der Satelitenkarten durch die Korallen-Köpfe. So haben wir es sicher durch den schmalen und flachen Eingang in den Avatoru Pass geschafft. Die flachste Stelle,, die wir überfahren hatten war 2,8 m unter dem Kiel. D. h. zusätzlich zu unserem 2 m tiefen Kiel ist das eine tiefe von fast 5 m, was eigentlich ganz gut ist. Als wir aus dem Pass draußen waren, setzten wir unsere Segel, was eigentlich für die Katz war bei 4-5 Knoten Wind von hinten. Zuerst versuchten wir Schmetterling zu segeln, d. h. das Vorsegel auf Steuerboard und das Groß-Segel an Backboard mit der Baum-Bremse befestigt, damit es nicht auf die andere Seite gezogen wird. Das funktionierte bei dem leichten Wind so aber nicht, weil das Großsegel dann immer wieder back stand und uns so nur bremste. Also brobierten wir beide Segel auf einer Seite. Das ging auch nicht gut, da das Großsegel durch den Windeinfallswinkel von 160° – 180° das Vorsegel verdeckte. Also machten wir das Großsegel wieder rein und überlegten, ob es Sinn machen würde, den Spinnacker aufzubauen. Das dauert aber schon mal 45-60 Min. bis es aufgebaut ist. Und wenn man fertig ist, kann man es auch gleich wieder abbauen, bei einer so kurzen Strecke lohnt es sich nicht. Außerdem konnten wir aus der Ferne sehen, dass unsere Freunde von Milonga, die ihren Spinnacker auf einer Rollanlage befestigt haben, was den Auf- und Abbau enorm erleichtert, ihren Spinnacker wieder weg machten, weil auch das scheinbar nichts brachte. Also hieß es weiter Motoren statt Segeln. Nach 8,5 h erreichten wir den Tuheiava Pass von Tikehau. Dieser Pass war wieder ziemlich breit, so dass wir problemlos reinfahren und vor dem kleinen Ort Teonai in 6 m Tiefe ankern konnten. Nach Tikehau sind wir besonders wegen der Manta Cleaning Station gekommen. Freunde hatten uns vor 1,5 Wochen erzählt, dass bei ihnen keine Mantas zu sehen waren, weil es ihnen wohl zu warm war. Wir waren ganz gespannt, ob die Mantas zurück gekehrt sind. Die Putzstation der Mantas war aber noch 6 sm im Süden des Atolls. Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten, fuhren wir 2 Tage später los. Die Mantas kommen angeblich immer nur morgens in ihren Schönheitssalon am Riff geschwommen. Dort gibt es kleine Putzer-Fische, die die Mantas von Algen und Dreck befreien, sie schwimmen sogar ins Maul hinein um sie von innen zu reinigen. Es ist ein tolles Symbioseverhältnis. Die Fische brauchen genau das, was sie von den Mantas fressen, und die Mantas haben eine Schönheitskur, die sie von unliebsamen Parasiten und Dreck reinigt. Als wir um 12.30 Uhr an kamen, sahen wir 2-3 Mantas in einiger Entfernung herumschwimmen, als wir uns ihnen mit dem Dinghy näherten tauchten sie plötzlich ab und tauchten einige Meter weiter weg wieder auf. Wir zuerst mit dem Dinghy wieder hinterher, hatten aber keine Chance, weil sie immer schneller waren und scheinbar keine Lust auf uns hatten. Also konnten wir zuerst nicht mit ihnen schwimmen und waren etwas enttäuscht. Aber dann machten wir eben erst Mittagspause und die Kinder ein wenig Schule. Am nächsten Morgen versuchten wir es noch einmal und schwammen ca. 500 m zu dem flachen Riff. Es waren bereits ein paar Ausflugsboote zu sehen. Und tatsächlich dieses Mal waren sie da. Es waren 3 oder 4 Mantas, die immer wieder um das Riff herum schwammen, mal tiefer und dann wieder etwas flacher, so dass wir sie gut sehen konnten man konnte sogar die kleinen Fische erkennen, die ins Maul der Mantas hinein schwammen um die Zähne zu säubern. Es war so ein tolles Erlebnis
Katholische Kirche in Avatoru mit Einfahrt in den Pass Avatoru Pass Schmetterlings-Besegelung Erster Ankerplatz vor Teonai Manta Ray Manta Ray mit Remora (Schiffshalter Fisch) Nochmal Manta Ray Und noch mehr Manta Ray
Die Fahrt nach Rangiroa war nicht besonders schön. Der Wind hatte aufgehört und 2 Tage später sollte eine Schlechtwetter-Front mit Gewittern und Squalls auf uns zu kommen. Die Frage war also entweder ohne Wind, die 140 sm (250 km) bis Rangiroa Motoren, oder mehrere Tage in Fakarava absitzen, bis die Gewitter sich wieder verzogen hatten. Da wir am 20.04.2023 zu einer Geburtstagsparty in den Societies eingeladen waren, konnten wir nicht einfach in Fakarava herumsitzen, sondern mussten langsam weiter Richtung Westen fahren. Wir mussten den Motor tatsächlich die halbe Strecke mitlaufen lassen, sonst wären wir nicht voran gekommen. Als wir nach 1 Tag und 3 Stunden am Tiputa Pass in Rangiroa ankamen, war gerade starke eingehende Flut, d. h Wir verdoppelten unsere Geschwindigkeit beim reinfahren fast mal eben von 4 auf 7,5 kn. Zum Glück war der Pass breit und tief genug um nirgendwo dagegen zu rauschen. Wir ankern gleich rechts vom Pass vor dem Kia Ora Resort in 14 m Tiefe. Im Ort bekamen wir wieder frisches Baguette und Eier. Frische Sachen gab es hier auch nicht mehr, da das Versorgungsschiff erst in ein paar Tagen kommen würde. Ansonsten hatten wir in Rangiroa nicht so viel Glück. 2x versuchten wir vergebens in 2 verschiedenen Restaurants während der Öffnungszeiten etwas zu Essen zu bekommen. Ein Softeis war das einzige was wir an einem Freitagnachmittag bekamen. Gut, es war Karfreitag, aber mit der Arbeitsmoral steht es hier nicht so zum Besten. Sie wissen, dass es nicht viele Alternativen gibt und die Leute wieder kommen. Hans hatte so einen Hunger, dass er gleich 7 Soft-Eis verputzte. Das Oster Wochenende verbrachten wir ebenfalls in der ziemlich ungemütlichen Anker-Bucht. Wir hatten sehr viel Regen und Wind, so daß es ziemlich hohe Wellen gab, und die schnellen Tauch- und Taxiboote machten noch zusätzliche Wellen, beim schnellen vorbei rauschen. Trotzdem hatten wir ein gemütliches Osterfest auf Kithara. Am Vortag färbten die Mädels auf einem FreundeBoot Ostereier und auf Kithara wurde Hefezopf gebacken. Am Sonntag gab es ein leckeres gemeinsames Frühstück und danach eine kleine Eier-Suche. Wir dachten ja nicht, dass der Osterhase uns hier überhaupt finden würde, irgendwo im nirgendwo, im Südpazifik in den am weitesten von jedem Festland entfernten Inselgruppen. Es gab zumindest keine Ostersachen zu kaufen. Dennoch fanden einige Mamis Kinder-Schoko-Bons und kauften für jedes Boot gleich eine ganze Packung, so dass wir doch noch etwas zum verstecken hatten. Das Wetter war die nächten Tage leider bewölkt und regnerisch, so dass wir nicht, wie geplant mit den Delfinen im Tiputa Pass tauchen gehen konnten. Zumindest hatten wir die Delfine vom Dinghy aus gesehen. Es waren richtig große Tümmler Delfine, was schon sehr beeindruckend war. Auch hätten wir uns gerne ein paar andere Inseln bzw. Lagunen angeschaut, die aber aufgrund Wind aus der falschen Richtung nicht möglich waren. Nachdem wir unsere Reserve Kanister an der 4 sm (7 km) entfernten Tankstelle aufgefüllt hatten und das Wetter nicht besser wurde, machten wir uns nach fast 1 Woche wieder auf, unser letztes Atoll in den Tuamotus zu besegeln.
Wunderbarer Sonnenaufgang Dinghy-Dock im Ort Tiputa Osterprozession in Tiputa Dicke Regenwolken ziehen über den Tiputa Pass Delfine außerhalb Tiputa Pass Kirche im Ort Avatoru Kithara unter dem Regenbogen Am 11.04.2023 verlassen wir Rangiroa durch den Avatoru Pass Avatoru Pass Segeln nach Tikehau Osterfrühstück
Unser letzter Einkauf war bereits 4 Wochen her. Und langsam war es wieder an der Zeit aufzustocken. Wir mussten bereits an unsere Dosen-Reserven von Las Palmas ran, um noch einigermaßen etwas nahrhaftes zu Essen zaubern zu können. Zum Glück hatten wir auf den Kanaren so gut eingekauft und bisher nicht alles verbraucht. Als wir am 31.03.2023 wieder im Hauptort Rotoava ankamen, dachten wir uns, zuerst mit dem großen Boot zur Tankstelle zu fahren um Diesel aufzufüllen. Zuletzt hatten wir das in den Marquesas, in Nuku Hiva im Januar gemacht. Und seit dem sind wir schon ziemlich viel mit Motor gefahren. Also haben wir seit langem mal wieder versucht längs an einem Steg fest zumachen, was erstaunlicher weise noch ganz gut klappte. Als das Manöver beendet war, sagte uns der Tankwart, dass er kein Diesel mehr habe. Diese Woche war das Versorgungsschiff nicht da, um Nachschub zu bringen, also gab es jetzt für fast eine Woche kein Diesel mehr. Der Anlegeaufwand war also umsonst. Um diese Nachricht zu verdauen, gönnten wir uns erst einmal ein Eis. Aber so ist es nun mal in den Tuamotus. Die Güter hier sind knapp, beim letzten Mal gab es kein Benzin, diesesmal eben kein Diesel. Zum Glück hatten wir noch etwas Diesel in unseren Reservekannistern, sonst hätten wir fast eine Woche warten müssen, bis Nachschub geliefert wird. Damit sollten wir es aber bis zu unserem nächsten Ziel, dem größten Atoll, Rangiroa, schaffen. Dort gab es die nächste Tankstelle. Zumindest unser Dinghy konnten wir auftanken, weil dieses mal noch genug Benzin vorhanden war. Am nächsten Tag war dann Lebensmittel-Shoppen angesagt. Frisches Obst und Gemüse erwarteten wir schon gar nicht mehr, da diese bereits meist wenige Stunden nach Lieferung bereits ausverkauft sind. Aber tatsächlich gab es noch ein paar mickrige Zwiebeln und halb vergamelten Knoblauch. Aber man braucht jetzt nicht zu denken, dass diese Sachen hier dann günstiger oder gar umsonst abgegeben werden. Nein, sie werden zum regulären Preis verkauft, was nicht gerade günstig ist, nicht einmal für noch gute Sachen. Daher kauften wir nur so gängige Sachen, wie Nudeln, Reis, Gauda, Tomatensoße Butter, Öl und vor allem Milch und Kakao. Selbst das Gemüse in Dosen ist ziemlich teuer. Da wir hier noch etwas an Board hatten, hofften wir die Sachen vielleicht in Rangiroa oder Tahiti etwas günstiger zu bekommen. Die günstigen Marken waren meist auch schon ausverkauft und es hieß oft: „erst ab Mittwoch wieder“. Wir haben nicht viel bekommen, aber haben schon wieder mehr als 200 € ausgegeben. Ein paar Tage werden wir damit über die Runden kommen. Aber das allerschlimmste für uns war, dass der Bäcker zugemacht hatte. Wir dachten erst es wäre ein April-Scherz. Aber es gab tatsächlich kein Baguette mehr und keiner konnte uns wirklich sagen, wann er wieder öffnet. Wir hatten uns doch so auf frisches Baguette gefreut. Also mussten wir doch wieder Brot selber machen, oder es gab Pfannkuchen. Für Omelett hatten wir nicht mehr genug Eier, die hier meistens auch knapp sind. Nach nur 3 Tagen im Hauptort machten wir uns daher auch schon auf den Weg nach Rangiroa und würden so schnell nicht wieder zurück kommen nach Fakarava. Zum Abschluss gönnten wir uns noch einen leckeren Cocktail, den man hier leider auch nicht an jeder Ecke bekommt.
Abschluss-Cocktail in Fakarava Wir verlassen das Fakarava Atoll
Fakarava ist der Dreh- und Angelpunkt der Tuamotus. Das Atoll liegt ziemlich zentral, hat Internet, eine Tankstelle und eigentlich ganz gute Einkaufsmöglichkeiten. So dass es die Segler immer wieder dorthin zurück zieht. Als wir am 28.03.2023 wieder am Südpass geankert hatten, erwarteten unsere Freunde uns schon mit leckerem, frischem Baguette, welches sie am Morgen noch im 28 sm (50 km) entfernten Ort Rotoava für uns mit gekauft hatten. Sie sind selbst ohne Haupt-Skipper zum Südpass runter gefahren und nur wenige Stunden vor uns angekommen. Wir hatten uns so auf unsere Freunde und auch auf das frische Baguette gefreut. 3 Wochen lang mussten wir unser Brot fürs Frühstück selber backen, und es war schön endlich mal wieder einen anderen Geschmack zum Frühstück zu bekommen. Unser selbstgebackenes Brot ist zwar auch nicht zu verachten, aber es geht doch nichts über ein leckeres, frisches Baguette. Wieder im Südpass angekommen, wollten wir dort nochmal mit den Haien tauchen gehen. Vom schnorcheln oder Tauchen haben wir hier nie genug. Es ist jedes Mal etwas anders und man sieht jedes Mal wieder irgend etwas neues Interessantes. Der erste Tauchgang begann im Inneren des Passes, dieses Mal zu einer ausgehenden Tide. Er brachte uns auf die südliche Seite des Passes, wir sahen einige Haie, 2 große Adler-Rochen, Napoleon Fische und unzählige andere große und kleinere Riff-Fische. Es war wieder ein tolles Erlebnis und am Ausgang des Passes wurden wir von unserem Dinghy-Jungen René wieder abgeholt, der uns aufgrund einer schwimmenden Tauch-Boje den ganzen Tauchgang über gut im Blick hatte. Am nächsten Tag wollten wir auch den Kindern Noch einmal die Chance geben mit den Haien zu tauchen. Es waren 2 Mamis dabei und 6 Kinder die jeweils zu zweit als Buddies tauchten. Dieses Mal starteten wir bei der üblichen reinkommenden Tide, an der äußeren Tauch-Boje. Unter Wasser wollten wir zuerst etwas in die Mitte des Passes hinein schwimmen um den Kindern die „Wall Of sharks“ (Wand der Haie) zu zeigen, bevor es wieder zurück an den nördlichen Rand des Passes ging um von dort ins Innere des Atolls zu treiben. Eines der Kinder hatte am Anfang Probleme mit dem Druckausgleich, so dsss nur ein Teil der Gruppe die Wand der Haie sehen konnte. Und dieses Mal waren scheinbar eine Menge Haie am driften. Nachdem wir die Ohren-Problememe durch langsam höher tauchen und dann langsam wieder runter tauchen in den Griff bekamen, war die andere Gruppe von den Haien bereits wieder zurück, so dass wir keine Möglichkeit mehr hatten zur Wand zu schwimmen, weil wir ja gemeinsam weiter tauchen wollten. Auf dem Weg ins Innere des Atolls begegneten uns noch vereinzelte Haie und große Napoleon-Fische und die Kinder hatten viel Spaß, sich in der Strömung treiben zu lassen. Nach einer halben Stunde war der Tauchgang an der vereinbarten gelben Boje dann zu Ende, wo uns unsere Dinghys wieder abholen. Da einige Tauchflaschen noch halb voll waren, entschieden sich Hans und Anne noch einmal den gleichen Tauchgang zu machen, um dieses Mal auch die Wand der Haie zu sehen. Und tatsächlich konnte man so etwas wie eine Wand erkennen. Es waren bestimmt 30 – 40 Haie, hauptsächlich SchwarzSpitzen RiffHaie und es war unglaublich schön sie zu beobachten. Außerdem schwammen auch unzählige große Napoleon Fische an uns vorbei. Und als wir am nördlichen Rand des Passes zur gelben Boje tauchten, tummelten sich einige große Fischschwärme unter dem Steg. Das war bisher der für uns schönste Tauchgang im Südpass. Hier hatten wir auch wieder ein neues Familien-Boot aus den USA mit 3 fast Erwachsenen Kindern kennen gelernt, die genauso verrückt waren wie wir. Hans wollte ja schon die ganze Zeit einen Nacht-Tauchgang machen, hat aber bisher niemanden gefunden, der sich traute im Dunkeln mit Haien schwimmen zu gehen. Zumal uns einige Freunde davon ab rieten. Im Normalfall sind es ja nur die ungefährlichen Riff-Haie. Aber auch die sind in der Dämmerung und nachts auf Futter Jagt. Der Mensch steht zwar nicht auf deren Speiseplan, aber man weiß ja nie, ob sie nicht versehentlich doch mal zubeißen würden… Unsere Freunde hatten den Tauchgang bereits vor einigen Wochen versucht und mussten abbrechen, weil die Haie immer wieder in sie hinein schwammen, was sehr beängstigend war. Chris und seine 18 jährige Tochter ließen sich davon aber nicht abschrecken. Zu viert konnten wir uns aufraffen und fragten die Tauchschulen, zu welcher Zeit sie normalerweise den Nachttauchgang beginnen. Wir gingen dann etwas später, nämlich um 18.30 Uhr, ins Wasser und ließen uns von seinem 15 jährigen Sohn im Dinghy aussetzen und von oben begleiten. Er folgte unseren Unterwasserg-Lichtern und wusste immer wo wir waren, für den Fall, dass wir früher auftauchen würden. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, als wir bei rein kommender Flut ins Wasser stiegen. Einen Moment dauerte es, bis alle ihre Tauch-Sachen soweit hatten. Aber das war der erste und einzige Moment, indem es etwas beängstigend wurde. Als Anne ihre Tauch-Lampe einschaltete um zu sehen, was unter Wasser so los war, sah sie einen einzelnen Hai an der Oberfläche direkt auf sich zu schwimmen. Er war schon relativ nah und sie dachte kurz „OK, das wars jetzt…“. Als sie den Lichtstrahl auf ihn richtete, suchte er zum Glück das Weite. Anschließend drehte sie sich mehrfach mit dem Licht im Kreis, um sicher zu gehen, dass da nicht noch ein Hai lauert auf sie zu schwimmen wollte. Aber da war nichts mehr. Als wir dann alle abtauchten und auch die anderen Lichter sichtbar waren, fühlte Anne sich wieder sicherer. In 25 m Tiefe konnten wir sie dann sehen, eine unzählbare Menge an überwiegend WeissSpitzen- und Grauen- Riff-Haien. Es war unglaublich. Sie schwammen alle unten am Grund und ließen sich durch uns nicht beirren. Selbst als wir ebenfalls nah am Grund schwammen, sind sie uns immer gut ausgewichen. Sie suchten nach kleinen Schalen-Tieren, wie Krabben, Hummer, aber auch Oktopuse unter den Korallen. In dem von uns ausgeläuchteten Bereich, nur einige Meter weit, war kaum ein Fisch zu sehen. Wo tagsüber unzählige bunte Riff-Fische in der Strömung spielten, waren jetzt nur noch Haie zu sehen. Die Fische versteckten sich intelligenter Weise in den Korallen. So trieben die Haie mit uns gemeinsam in der Strömung und schienen uns als ihresgleichen akzeptiert zu haben. Wir sahen natürlich nur das was vor uns im Lichtstrahl los war. Aber die Haie schafften es immer wieder uns auszuweichen. Sie schwammen zwar ganz nah an uns vorbei und überholten uns auch, aber hatten uns nicht ein einziges Mal, nicht einmal von hinten, berührt. Ihre Sensoren schienen gut zu funktionieren. Die Haie benutzen ihre 7 Sinne um Beute zu jagen. Sie sind sehr Lichtempfindlich, weil sie, wie Katzen, einen Lichtverstärker im Auge eingebaut haben, der sie bei Dämmerung und im Dunkeln sogar besser sehen lässt als Katzen. Wir wunderten uns, warum wir nachts so viele Weißspitzen Riff-Haie sahen und tagsüber kaum einen. Eine Recherche im Netz ergab, dass sie eines der wenigen Hai-Arten sind, die auch ohne Bewegung atmen können. Die anderen Haie müssen immer in Bewegung sein, sogar im Schlaf, um genug Sauerstoff aus dem Wasser aufnehmen zu können, während die Weisspitzen RiffHaie sich tagsüber unter Korallen oder Felsen verstecken und ausruhen können. Wir sind ganze 57 Minuten mit den Haien getaucht und konnten sie sogar streicheln. Wir waren so gefesselt und vertieft, dass wir sogar unsere Abzweigung verpassten und plötzlich im seichten Wasser des Koralle Riffes landeten. Dorthin konnte uns das Dinghy nicht mehr folgen. Wir ließen uns auf der Wasseroberflache über das Riff treiben, bis das Wasser wieder tiefer wurde. Dort mussten wir bestimmt 20 Min warten, bis das Dinghy im Dunkeln um das Korallenriff herumgefahren war. Das war ein faszinierendes und einmaliges Erlebnis und wir sind ganz stolz, dass wir uns getraut haben. Dieser Tauchgang war einer unser bisher spektakulärsten Tauchgänge überhaupt.
Wir hatten eine wunderbare Woche in der schönen Lagune im Südosten von Tahanea. Nachdem es aber noch andere tolle Atolle in den Tuamotus gibt, und der Wind sowieso weg war, fuhren wir am Donnerstag den 24.03.2023 zurück zum östlichen Pass des Atolls. Hierbei handelt es sich um den kleinsten und flachsten der 3 Pässe und ein raus fahren mit dem Segelboot ist wohl nicht zu empfehlen. Die Pässe sind immer schön zum Drift-Schnorcheln oder -Tauchen, weil hier immer alle Tiere in die Atolle oder wieder heraus schwimmen. Das schöne daran ist, dass man mit dem Dinghy nach Draußen fahren kann und sich z. B. beim Drop-Off, ins Wasser begibt und dann zurück ins Atoll driften kann. Der Drop-Off markiert das Ende das Atoll und es wird von schlagartig tief von z. B. 5 m auf über 100 m. Dort findet man meist die größeren Tiere, wie Mantas, Haie, oder auch mal Delfine. Letztere haben wir bisher in den Tuamotus noch nicht gesehen, aber Freunde von uns sind bereits mit ihnen geschnorchelt. Haie und Fisch-Schulen von größeren Fischen, sowie Napoleon oder Mantas haben wir dagegen schon öfter bewundern dürfen. Der OstPass hat auch ein wunderbares, gesundes Riff über das man nur 50 cm drüber schnorchelt und die kleineren bunten Riff-Fische anschauen kann, die immer wieder neugierig aus ihren Verstecken geschwommen kommen um die hier nicht so häufig gesehenen Menschen zu beobachten. Man kam sich vor wie In einem riesigen Aquarium. Auch die Haie hier sind den Menschen nicht so gewöhnt und schwammen interessiert näher an uns heran. Zum Glück stehen wir nicht auf deren Speiseplan. Das Wetter war windstill und die See ruhig, so dass es perfekt war zum schnorcheln, oder Foilboarden hinter dem Dinghy. Nur wurde das Benzin dafür langsam knapp, da man in Tahanea nicht tanken kann. Nachdem wir alle 3 Pässe geschnorchelt sind, und für die nächste Woche immer noch kein Wind in Sicht war, mussten wir uns überlegen, wie es weiter gehen soll. Wir hätten noch einmal für ein paar Stunden ins Atoll-Innere motoren können, um andere Inseln und Lagunen zu besichtigen, oder 50 sm gegen die übliche Windrichtung (Nord-Osten) nach Makemo fahren können. Allerdings hatten wir Freunde, die in Fakarava warteten, weil der Vater und Skipper wieder für ein paar Wochen in die USA zum Arbeiten musste. Außerdem wollten wir irgendwann so langsam in die Societies aufbrechen. Daher entschieden wir uns nicht noch weiter östlich zu fahren und auch nicht noch eine Woche in Tahanea zu verbringen, sondern die ebenfalls 50 sm (90 km) zurück zum Südpass des Fakarava Atolls zu Motoren. Wir mussten wieder sehr früh starten um im Hellen und zur richtigen Gezeiten-Zeit am Ziel anzukommen. Es war ein unangenehm heißer Trip. Wir probierten es 45 Min lang ohne Motor, aber dann wurde unsere Geschwindigkeit zu langsam, so dass wir in dem Tempo nicht mehr im Hellen angekommen wären. Selbst für den Spinnaker war der Wind zu schwach, also schmissen wir unsere Maschine wieder an und fuhren die restlichen 44 sm (80 km) mit Motor. Es kam nicht mal ein Hauch von einem Fahrtwind bei uns im Cockpit an und wir schnolzen nur so dahin.. Nach fast 11 Stunden schwitzen sind wir rechtzeitig vor Sonnenuntergang am Südpass in Fakarava angekommen. Die vorhandenen Bojen waren natürlich schon belegt, als wir ankamen und der Ankerplatz war sehr voll. Wir ließen unseren Anker in 12 m Tiefe fallen, der prompt zwischen 2 großen Steinen stecken blieb. Das schweben unserer Kette mit mehreren luftgefüllten Fendern half da auch nichts mehr. Hoffentlich werden wir den Anker wieder hoch bekommen, wenn wir den Südpass verlassen.
Nach einem kleinen Squall kommt die Sonne wieder raus glasklares Wasser Unsere Meerjungfrau Schattenspiele im seichten Meer kein Filter Unser Ankerplatz am westlichen Pass Bunte Fisch-Vielfalt am Riff Trigger FischManta Ray Freediving Hier kamen tausende von Vögeln über unsere Köpfe durch den Pass geflogen Fertig machen zur Abfahrt, noch vor SonnenaufgangUnsere Freunde von Milonga Der Steuermann überlässt das Steuern dem Autopiloten
Jenny’s 16. Geburtstag haben wir am 19.03 an dem wunderbaren Traumstrand von Tahanea mit 4 befreundeten Familien-Booten gefeiert. Sie hatte sich mal etwas ganz anders gewünscht, als nur Lagerfeuer und Spiele am Strand. Sie wollte einen Song- und Performance Contest ins Leben rufen. Dafür hat sie mit ihrer Freundin Lauren verschiedene Teams zusammen gestellt, die gemeinsam einen Song mit Outfit und Tanz einstudieren sollten und ihn an ihrem Geburtstag vor allen Gästen zum Besten gaben. Zu Essen sollte es dieses mal auch kein BBQ, sondern Pizza geben. Wir suchten uns ein schönes Plätzchen im Schatten. Auf dieser Insel gab es sogar ziemlich viel Sand und zum Glück keine Mosquitos. Es gab 4 Gruppen, die bunt gemischt aus unterschiedlichen Booten und Altersklassen zusammen gewürfelt wurden. Einige Jungs und Erwachsene brauchten eine spezielle Motivation um Teil zunehmen. Natürlich musste vorher rechtzeitig geübt werden, so dass die Teams einige schöne Stunden mit Brainstorming und gemütlichem Zusammensitzen hatten. Natürlich alle Gruppen an unterschiedlichen Orten, da vorher niemand erfahren durfte, welcher Song performt wird. Der Tag der Auftritte rückte näher und es wurde ein lustiger und unterhaltsamer Nachmittag. Jedes Team gab sein Bestes und war auf seine Weise toll und vor allem einzigartig. Zuerst war Jenny selbst dran. Sie hatte es am schwersten, da sie 4 halbwüchsige Jungs dazu bringen musste zu singen und zu tanzen. Dafür hatte sie sich eine simple, aber lustige Performance ausgedacht. Und nach einigem zögern waren auch alle Jungs dabei und schienen Spaß zu haben. Als nächstes war Lauren mit ihrer bunt gemischten Gruppe aus einem Papa, mit seinem fast volljährigen Sohn und 2 unterschiedlichen slowenischen Frauen dran. Sie fingen zuerst mit einem Weihnachts-Kirchen-Song an und legten dann einen fetzigen Putzfrauen-Tanz aufs Parkett, äh Sand. Die 3. Gruppe waren die drei Mütter von Milonga, Water Dogs und Kithara, die spontan noch die 11 jährige Mimi mit aufnahmen. Von ihnen wurde erwartet, dass sie einen umwerfenden ABBA Auftritt hinlegen würden, was sie aber weit gefehlt. Es begann mit einem einfachen deutschen Song, den sogar Milonga bereits perfekt beherrschte, nämlich „Da Da Da“ von Trio aus den 80igern. Nachdem Mimi den Song langweilig fand und ihn nach den ersten Takten stoppte gab es einen kleinen Aufschrei, bevor es mit einem kurzen auf Jenny umgedichteten Liebessong aus den 50igern „Kalendergirl“ a capella weiter ging. Am Ende wurden die braven weißen Kleider vom Leib gerissen und es kamen bunte Party Outfits aus den 70igern zum Vorschein, die Dank Val von Water Dogs in Nachtarbeit aus einfachen schwarzen Sportleggins gezaubert wurden. Zu aller Freude wurde doch noch der erwartete ABBA Song in Form eines Medley angespielt. Das Publikum tobte. Eine Gruppe fehlte aber noch: die Papas von Six&Half, Black Mamba und Kithara, die mit einem lustigen Song und einfachen Fotos aus einem Handy passend zu „Old McDonald had a Farm“ versuchten ihre Tanzmüdigkeit zu überspielen. Das Publikum war begeistert über die bisher versteckten Gitarrenkünste von Blaz. Nach den Auftritten mussten sich alle erst einmal im flachen türkis-blauen Wasser abkühlen, bevor es Kuchen und später Stockbrot am Lagerfeuer gab. So ein lustiger Geburtstag in dieser Traum-Kulisse wird unvergessen bleiben. Da der Wind am nächsten Tag weniger wurde, entschieden sich Black Mamba und Six&Half nach Fakarava zurück zu segeln um Provisioning zu machen weil die Kobia, das Versorgungsschiff, in diesem Monat das letzte Mal kommen sollte. Nach 3 Wochen in einsamen Atollen, gingen auch unsere Vorräte langsam zu Ende und es wurden bereits die Dosen-Reserven aus Las Palmas angetastet, die auch irgendwann verbraucht werden müssen.
strahlendes Geburtstagskind 1. Auftritt: Jenny und 4 Jungs 2. Gruppe: Tanzende Putzfrauen 3. Gruppe: AVIA (Anne, Val, Iris und Amelia) im braven Liebessong-Outfit ABBA Medley 4. Gruppe: die Cowboys von Mc Donalds
Bevor wir zu unserem Wunsch Atoll Tahanea aufbrechen konnten, wollten wir warten, bis das schlechte Wetter mit den vielen Squalls und Wolken sich verzogen hatte. Leider drehte dann der Wind wieder zurück auf Süd-Ost. Nachdem wir natürlich genau in diese Richtung mussten, bedeutete dies ein ziemliches gegen den Wind Segeln bzw. Motor-Segeln, dennoch sind wir am 15.03.2023 los. Nach 11 Stunden erreichten wir um 18.45 Uhr den Eingang des 60 km entfernten Atolls, später als ursprünglich geplant. Natürlich war es um diese Zeit bereits dunkel. Aber wir mussten ja noch durch den Pass ins innerer des Atolls. In Tahanea gibt es 3 Pässe. Der östliche Pass ist der schmalste und flachste. Der mittlere ist der größte und dann gibt es noch den westlichen, der dazwischen liegt. Unser Plan war es eigentlich bei Tageslicht durch den mittleren Hauptpass zu fahren. Da es aber bereits spät war, wollten wir keinen weiteren Umweg fahren und entschieden uns durch den WestPass zu fahren, durch den auch bereits unsere Freunde bei Tageslicht gefahren waren. Wir hatten gerade eingehende Flut, so dass es keine Kappelwellen geben sollte. Außerdem war der Pass mit knapp 400 m recht breit, so dass wir ohne Probleme, auch im Dunkeln einfahren konnten. Und am Ende gab es keine böse Überraschung in Form einer Sandbank oder Bommies, denen wir ausweichen mussten. Wir mußten nur ziemlich mittig im Pass geradeaus, weit genug ins Atoll einfahren um die seitlichen Korallenriffe hinter uns zu lassen, bevor wir nach links zum Ankerplatz fahren konnten. Nach einer weiteren Meile erreichten wir den Ankerplatz zwischen dem mittleren und westlichen Pass, wo 4 unsere befreundeten Familien-Boote bereits warteten. Als wir in Tahanea ankamen, war es ziemlich windig und die See sehr unruhig, also verschoben wir das Drifftschnorcheln der 3 Pässe auf einen späteren Zeitpunkt. Stattdessen segelten wir am nächsten Tag 9 sm (16 km) durch das Atoll auf die Süd-Ost Seite. Tahanea ist eigentlich ein unbewohntes und naturbelasses Atoll. Es gibt hier unzählige Vögel, die die abgelegenen Inseln als Brutplatz nutzen. Nur einige Monate im Jahr kommt der ‚Hauskeeper“ Nico, um nach dem Rechten zu sehen und sein Kopra herzustellen. Kopra ist das getrocknete Nährgewebe von Kokosnüssen, aus dem Kokosöl gewonnen wird, welches zur Herstellung von Kosmetika verwendet wird. Der Verkauf von Kopra nach Tahiti und die Welt ist hier in den Marquesas und Tuamotus eines der Haupteinnahme- Quellen.
Tahanea ist ein wunderschönes, ruhiges Atoll. Nicht sehr viele Segler verirren sich gleichzeitig hierher. Als wir am Ankerplatz ankamen, war nur ein einziger anderer Katamaran dort, der uns bereits am nächsten Tag wieder verließ. Das Wasser ist wunderschön flach mit überwiegend schönem Sandboden. Dadurch hat es eine traumhaft türkise Farbe und ist extrem klar. Aber es gibt auch viele schwarze Flecken, die durch Bommies erzeugt werden. Wenn die Sonne richtig steht kann man sie im sauberen Wasser gut erkennen und um fahren. Es ist schwer, sich nicht in dieses Fleckchen Erde zu verlieben. Es ist ein Paradies für Wind-Sportler Die ersten Tage herrschte guter Wind, so dass auch wir unsere Kite Sachen auspackten. Da Jenny in Tahiti bereits fleissig geübt hatte, sah es bei ihr schon ganz gut aus. Bevor es aufs Brett ging, war erst Body-Draggen angesagt, um etwas Gefühl für Wind und Segel zu bekommen. Für Hans ist unser kleines (11er) Segel leider etwas zu klein, so dass er damit nicht richtig heraus gekommen ist. Und für den 18er Kite war es zu windig. Außerdem hatten wir nur ein Trapez, so dass entweder nur Hans oder eines der Kinder üben konnten. Später kam noch ein anderes Segelboot aus Frankreich zu unserem Ankerplatz, ein Frauen-Pärchen mit 2 jüngeren Kindern, die wir bereits in den Marquesas kennengelernt hatten. Sie erzählten uns, dass sie in Tahiti ihr Boot verkaufen wollen um dann mit dem Rucksack weiter nach Neuseeland und Asien zu reisen. Sie waren gerade dabei ihre ganzen Wasserspielzeuge wie Kite, Surfboard oder WhingFoil zu verkaufen. Sie hatten einen 12er Kite, der perfekt für Hans wäre, welches sich aber unsere Freunde aus Belgien bereits unter den Nagel rissen. Hans konnte es aber jederzeit mit benutzen, zumal man am Anfang eh eine 2. Person im Dinghy benötigt, die einen wieder einsammeln kann, wenn man zu weit weg gedriftet war und alleine nicht mehr zurück kam. So konnten sie sich immer abwechseln. René und seine Freunde versuchte es unterdessen mit unserem Kite vom Strand aus, wo sie aber aufgrund der Insel in einem Wind-Loch waren, so dass es noch nicht so ganz klappen wollte. Als sie es von der anderen Seite der Insel probieren wollten, wo der Wind durchbließ und den Kite nochmal aufblasen mussten gab es einen Knall und irgend etwas im Ventil des Kite platzte. Sie hatten scheinbar nicht bemerkt, dass der Kite innen etwas verdreht war. Mist, dass war es dann wohl jetzt mit unserem Kite… Also wurde es erst einmal wieder weg gepackt. Zum Glück hatten wir von den beiden Französinnen ein WhingFoil abgekauft. So dass wir das jetzt auch üben können. Es gibt ein großes Segel, was ausschaut wie Flügel mit einem aufblasbaren Brett (ähnlich einem SUP, nur in der Größe eines Wakebordes) mit einem Foil unten dran. Dadurch sieht man aus, als ob man über dem Wasser schweben würde. Man muss nur aufpassen, weil das Foil sehr scharf ist. Es hat schon einige Verletzungen damit gegeben. Und unsere Arzt-Freunde von Water Dogs mussten schon einige Schnitte versorgen. Unter anderem musste Jennys Oberschenkel vor fast einem Jahr in Curaçao geklanmert werden, weil sie sich an einem Elektrofoil (was ohne Whing funktioniert) verletzt hatte. Jetzt trägt sie immer ein Souvenir von ihrer Reise mit sich herum. Ein neues Spielzeug, ist aber auch wieder ein neues Drum, was auf unserer kleinen Kithara irgendwo verstaut werden muss. Und langsam geht unser Stauraum zu Ende. Die vierte Kabine, die eigentlich mal als Gästekabine gedacht war, ist schon übervoll, so dass wir dort jetzt nichts mehr unter bekommen. Und dieses WhingFoil kam trotz der vielen aufblasbaren Teile mit 3 recht großen Taschen. Zusätzlich haben wir zu Jennys Geburtstag ein gebrauchtes Surfboard gekauft, was sie sich schon so lange gewünscht hatte und wir in Tahiti eh mal danach schauen wollten. Als der Wind nachgelassen hatte, wollte René, bevor wir den Ankerplatz wieder verlassen würden, unsere Drohne fliegen lassen. Es sind unglaublich schöne Aufnahmen dabei raus gekommen. Das lag aber auch an der traumhaften Lagune. Man konnte fast das ganze 720 qkm große Atoll einfangen. Ein unglaubliches Farbenspiel, des unterschiedlich tiefen Wassers mit den verschiedenen blautönen. Es gab nur noch Kithara und unsere belgischen Freunde von Milonga in der türkis-blauen Lagune, ein Traum. Unsere anderen Freunde waren schon einige Tage vorher zurück zum Pass und dann nach Fakarava gefahren.
Segeln von Raraka nach Tahanea Wunderbarer rosa Sandstrand Wer weiß was das ist, eine Art Seeigel? Spazieren am Strand Kiten von Kithara aus war gar nicht so einfach Aber es klappte doch Boddy-Draggen und WhingFoiling mit dem Dinghy wieder abgeholt wunderbar rosa Strand nur noch Kithara und Milonga weit und breit nichts als blau das Atoll Tahanea mit seinen Motus
Am Mittwoch, den 15 März hatte unser belgisch-französischer Freund, Loick, seinen 17. Geburtstag. Weil der Wind aber gut stand, wollen wir aber genau an diesem Tag zum nächsten Atoll weiter segeln. So hatte seine Mutter die glorreiche Idee den Geburtstag als Überraschung einen Tag vorher, am Strand von Raraka vor zu feiern. Der Junge durfte nichts davon erfahren. Als Loick am Vormittag (während der Schulzeit wohlgemerkt… ) auf dem Wasser Whing-Foilte, musste alles organisiert und alle Boote über Funk eingeladen werden. An diesem Tag fiel die Schule dadurch etwas kürzer aus, weil Jenny noch schnell einen Kuchen backen wollte. Aber das ist ja das schöne am Bootsleben und und Homeschooling. Man kann selbständig entscheiden, wann man wieviel Schule machen möchte. Wenn der Wind passt, oder spontan eine Party statt findet, macht man halt dafür später, oder am nächsten Tag etwas mehr Schule. Die Fete sollte am Nachmittag steigen und alle sollten bereits am Strand warten. Loick wurde dann von einem Freund unter einem Vorwand an den Strand gelockt. Dann war die Überraschung groß. Es wurde ein Spiele Wettbewerb veranstaltet. Dafür wurden 2 gleichwertige Gruppen eingeteilt. Es waren noch 14 Kinder übrig, da einige Boote bereits vorher weiter gesegelt waren. Das erste Spiel war ein Hindernis-Parcours, aber nicht jeder für sich, sondern die beiden Gruppen aneinander gebunden, gemeinsam zu 7. Das Rennen war etwas chaotisch. Danach wurden 2 Linien gezogen und die Gruppen standen sich gegenüber, aber jeweils hinter der Linie. So musste jedes Kind selbständig bis 60 zählen. Und das Team hatte gewonnen, dass genau nach einer Minute, oder am nähesten dran, über die Linie stieg. Wer nach der Minute noch hinter der Linie stand, hatte verloren. Beim nächsten Spiel mussten alle Kinder eine bestimmte Strecke am Strand zurück legen, ohne den Sand berühren zu dürfen. Dafür bekamen die Teams je einige Milch-Kartons, aus dem sie sich innerhalb 15 Minuten etwas basteln sollten, wie alle so schnell wie möglich an die Ziellinie kommen sollten. Es war faszinierend, wie unterschiedlich die beiden Gruppen an die Aufgabenstellung heran gingen. Während die eine Gruppe sich Schuhe aus Karton und Palmen-Blättern bastelte. Rechnete die andere Gruppe aus, wie groß und weit die Kartonstücke auseinander liegen müssen, die das erste Kind auf den Sand legte, damit alle anderen einfach drüber laufen bzw. springen konnten. Gewonnen hatte ganz knapp das Team mit den gebastelten Schuhen. Diese mussten nämlich so stabil sein, dass sie die Strecke überstehen konnten und an den Füßen blieben. Wer den Sand berührte, musste zurück auf Anfang und nochmal von vorne beginnen. Für das nächste Spiel hatten sich die Papas einen weiteren Hindernis-Parkour ausgedacht, den die Kinder in 2er Teams durchlaufen mussten. Einer, der Läufer, musste mit verbundenen laufen den Parkour überstehen, ohne auf die Hindernisse, oder außerhalb der eingezeichnet Strecke zu treten, sonst gab es Punkte Abzug. Das andere Kind musste mit Worten erklären, wohin der Läufer treten durfte. Und das alles musste natürlich so schnell passieren wie möglich. Beim letzten Spiel an Land mussten die Mannschaften in einer Staffel einen Eimer mit Meer-Wasser füllen. Als Hilfsmittel hatten sie nur eine durchlöcherte Dose. Zum Schluss ging es noch ins Wasser. Mit Hilfe eines SUP’s sollten die Teams so schnell wie möglich zu einer Boje und zurück schwimmen. Die Aufgabe war das jedes Teammitglied das SUP zu jederzeit berühren musste, was aber von der Jury nicht wirklich kontrolliert werden konnte. Als Sahnehäubchen hatten wir noch einen schwimmenden Tintenfisch im Knöchel tiefen Wasser entdeckt. Das war ein sehr lustiger Geburtstag, den die Kinder so schnell nicht vergessen werden. Merci Milonga!
Alle warten aufs Geburtstagskind René’s Team vor dem ersten Wettkampf Die Teams werden aneinander gebunden So müssen sie sich durch den Parcours bewegenHier müssen alle eine Minute abschätzen… … bevor sie über die Linie treten
Zwei Tage verbrachten wir im kleinen Örtchen Motutapu, mit den freundlichen Bewohnern. 4 unserer Buddy Boote blieben ebenfalls mit uns am Ort, während 2 Katamarane bereit weiter zur Lagune gefahren sind. Wir wurden persönlich vom Bürgermeister empfangen und dieser erzählte uns, dass er noch nie so viele Segelboote auf einmal in diesem Atoll gesehen hatte. Der Ort hat 40 Einwohner und für seine 7 Schulkinder sogar eine eigene, neue Schule gebaut. Es gibt 2 Läden, in denen man das nötigste kaufen kann. 1x monatlich kommt sogar das Versorgungsschiff vorbei. Nach 2 Tagen gemütlichem plauschen und etwas Provisioning, machten wir uns auf, zur 4 sm (7 km) entfernten Lagune im nord-westlichen Eck des Atolls. Dort waren wir perfekt geschütz vor den Ausläufern des angekündigten Sturmes um Tahiti herum. Von Südwesten durch eine lang gezogene Insel und von Nordosten durch das Riff. Man musste sich seinen Ankerplatz trotzdem gut aussuchen, da es in der Lagune wieder sehr viele Korallen-Köpfe (Bommies) gab, manche ragten sogar bis knapp unter die Wasseroberfläche. Es war nicht einfach ohne einen Bommie in der Nähe zu ankern. Auch wir hatten einen ziemlich großen, der je nach Windrichtung mal am Heck und mal an Steuerbord war. Aber zum Glück immer noch weit genug weg um ihn selbst bei starkem Wind nicht zu berühren. Einer unserer Freunde hatte nicht so viel Glück. Als ein Squall mit über 30 kn Wind uns traf, haben sie tatsächlich einen Bommie berührt, was ihnen aber Gott sei Dank, nur einen Kratzer im Ruder brachte. Da es in Raraka nur ein schlechtes Internet gab, was mit unseren 9 Familien-Boote (später kamen noch 2 neue Boote dazu, die wir in Fakarava kennen gelernt hatten) ziemlich überlastet war, konnten wir neue Wetterdaten nur provisorisch abrufen. Aber Squalls können eh nicht vorhergesagt werden. Der angekündigte Sturm bei Tahiti blieb zum Glück aus und brachte nur ein paar stärkere Squalls, mit etwas über 30 kn (54 kn) Wind die relativ schnell wieder vorbei waren. Wir hatten eine wunderschöne Woche in der Lagune, mit Wassersport, wie Schwimmen, Schnorcheln, Wakeboarden, Foilboarden, Kiten oder Paddelpoarden auf dem SUP. Vormittags wurde auf allen Booten wie üblich mehr oder weniger Schule gemacht und am Nachmittag verabredeten sich die Kinder über Funk zu gemeinsame Aktivitäten. Es war wieder eine tolle, internationale Gruppe aus Kanada, Belgien, Frankreich, Spanien, Mallorca, England und Slowenien. Während dieser Zeit wurden auch wieder 2 Geburtstage am Strand mit Lagerfeuer, Stockbrot und verschiedenen Spielen für die Kinder, gefeiert. Der einzige Nachteil auf der Insel, waren die vielen Mosquitos und Nonos (Nosseems – Sandflys), die bereits ab Nachmittag ihr Unwesen trieben. Alle Insekten-Mittel halfen nichts. Die einzige Lösung war schnelles spazieren am Strand, oder abtauchen im türkis-blauen, warmen Meer. Am 11.03.2023 sind wir mir dem Dinghy die 4 sm (7 km) wieder zurück zum Ort Motutapu gefahren, weil die Bewohner ein Pitanque Wettbewerb mit BBQ für uns Cruiser veranstalteten. Pittanque ist ein Nationalsport in Frankreich und wird von manchen richtig ernst genommen. Es gibt eine kleine Kugel, die zuerst geschmissen wird und dann hat man 6 etwas größere Kugeln, mit denen man versuchen muss so nah wie möglich an die kleine Kugel heran zu kommen. So hatten wir die Möglichkeit noch etwas mehr Zeit mit den einheimischen zu verbringen.
Der kleine Ort Motutapu mit Telefonzelle Diese Mauer aus Korallen-Felsen soll das Dorf vor größeren Wellen schützen Die Lagune im Südwesten des Atolls Zum Einfahren mussten wir durch zwei Riffe Nur wir und unsere Freunde in der Bucht Das weiße sind unsere Boote, das schwarze die Korallen-Köpfe (Bommies) Schöner Strand Picknick am Strand Sitzen am Lagerfeuer Nur das Baden im Meer schützt vor Mosquitos Auch ein Lagerfeuer schützt Man muß nur aufpassen, nicht die Palmen abzubrennenEs gibt viele trocken Palmen Blätter zum verfeuern Stockbrot am Lagerfeuer Petanque (Boule) in Motutapu Das Turnier dauerte bis zum Sonnenuntergang Erst dann ging es mit dem Dinghy zurück zu Deb Booten Was für ein Himmel auch beim Anlanden des Dinghys ist Vorsicht vor Bommies geboten Schöner Spaziergang Unsere Boote Hier gibt es rosa Sand, der durch Abrieb von Korallenpartikeln in den Gezeiten entsteht