Fahrt zum Raraka-Atoll

Am Morgen des 06.03.2023 machten wir uns bereits früh, nämlich um 5.30 Uhr auf den Weg nach Raraka, im Nordosten von Fakarava. Raraka hat nur einen, sehr kleinen, ziemlich flachen und nur 100 m schmalen Pass als Eingang ins Atoll. Die Einfahrt ist etwas Tricky, weil es direkt nach der Einfahrt gleich noch flacher wird und man rechtzeitig vorher nach links in einen noch schmaleren Kanal mit vielleicht 20 m Breite fahren muss, bevor das Riff zu flach für ein Segelboot wird und man aufläuft. Bei diesem Pass ist es besonders wichtig, die Einfahrt perfekt zu timen, um keine unnötigen Wellen, bzw. ein zu aufgewühltes Meer zu haben. Bevor wir ein neues Atoll ansteuern, lesen wir immer das Tuamotu-Kompendium, die „Bibel für Segler“. Dabei handelt es sich um eine Art Reiseführer von Seglern für Segler über die Tuamotu-Atolle mit Erfahrungsberichten und hilfreichen Tipps zum Einfahren in die verschiedenen Atolle, sowie Informationen über Orte, Einkaufs-, Anker-, Schnorchel-, oder Tauch- Möglichkeiten, mit Koordinaten und Kontaktdaten von freundlichen Einheimischen, die Seglern gerne behilflich sind, oder Eier und Fisch verkaufen. Zu Raraka gab es im Compendium nur einen einzigen, abgebrochenen Einfahr-Versuch, weil es zu flach und scarry wurde. Von Freunden wussten wir, dass die Einfahrt aber möglich ist. Trotzdem waren wir natürlich besonders aufgeregt. Das Stillwasser, also der Wechsel zwischen den Gezeiten, wo das Wasser am wenigsten in Bewegung ist, war für 14 Uhr angesagt. Vom Nordpass Fakarava bis zum Eingang des Raraka-Atolls waren es 45 sm (83 km). Bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 5 kn (9 kmh) die Stunde würden wir ca. 9 Stunden brauchen. Wenn wir um 14 Uhr ankommen wollten, müssten wir um 5 Uhr früh losfahren. Da die Sonne aber erst um 5.45 Uhr aufgeht, beschlossen wir loszufahren, nachdem es hell wurde, weil wir ja auch noch durch den Fakarava Pass mussten, was aber aufgrund seiner Breite zum Glück kein großes Problem war. Ein paar Kappelwellen mit unruhigem Wasser hatten wir schon, weil wir ausgehende Ebbe, d. h. 3 kn Strömung mit uns hatten, was sich mit den reinkommenden Wellen kreuzte. Hier konnten wir nicht auf das Stillwasser warten, da wir es sonst nicht mehr rechtzeitig nach Raraka schaffen würden. Dadurch, dass der Pass sehr tief und breit ist, war das aber nicht schlimm. Nachdem wir durch den Pass gefahren waren, ging die Sonne auf und wir setzten unsere Segel Richtung Raraka. Es war ein schönes Segeln mit 14-16 kn (25-28 kmh) Wind und einem guten Wind-Winkel von 50°. Bei einer maximalen Geschwindigkeit von 8 kn (14 kmh) erreichten wir den Manureva Pass von Rareka nach 8,5 Stunden genau um 14 Uhr. Unsere Aufregung stieg. Zum Glück hatten wir von Freunden einen Track durch den Pass auf unsere Geräte kopiert, dem wir folgen konnten. Trotzdem waren wir voller Adrenalin und mussten besonders aufmerksam sein. Nach ca. 700 m gab es eine Sandbank mit 2 Bacon (rot-weiß gestreifte Orientierungs-Stangen) die man in einer Linie sehen sollte. Dann hat man den richtigen Winkel zum Einfahren in den Pass. Das Wasser war so klar, daß man gut bis zum Boden sehen konnte. Aber dadurch sah alles noch viel flacher aus. Man konnte auch die Korallen gut erkennen und ihnen ausweichen. Ungefähr 50 m vor der Sandbank mit den Bacon mussten wir unseren Kurs ändern um links an der flachen Sandbank vorbei zu kommen auf der anderen Seite war noch eine kleine Insel, also durften wir nicht zu weit nach links fahren. Wir fuhren extrem langsam um nicht mit voller Kraft auf eine Sandbank oder das Riff aufzulaufen. Der Vorgang dauerte eine halbe Stunde für insgesamt 2 sm (3,5 km) bis wir sicher vor dem Ort Motutapu in 14 m Tiefe geankert hatten. Die flachste Stelle im Pass, die wir zu Gesicht bekamen, waren 4 m unterm Kiel, d. h. der Pass hatte immer genug Wasser unterm Kiel. Im Nachhinein war es gar nicht so schlimm. Trotzdem waren wir froh den Pass ohne Schäden gemeistert zu haben.

Los fahren von Fakarava nach Raraka zum Sonnenaufgang
Luftbild vom Manureva Pass
Raraka Atoll auf Boating
Eyeball Navigation bei der Einfahrt ins Atoll
Schmale Passage für Dinghy’s übers Riff zum Ort
Die Becken einer Fischzucht – aufgrund des zu warmen Wassers mussten alle Fische freigelassen werden
Die kleine Insel mitten im Pass war super zum schnorcheln
Von hier sieht der Pass breiter aus – ist aber nicht überall tief genug
Die Inseln bestehen aus Korallen-Schutt
Es gab einen schönen DinghyDock

Fakarava Nord

Es war klar, dass wir den Traumstrand Hirifa irgendwann verlassen mussten aber, dass es schon nach 4 Tagen sein musste, lag daran, dass eines unserer Body Boote wieder mal einen Geburtstag hatten. Nachdem all unsere Freunde zum Provisioning zurück zum Hauptort Rotoava gesegelt waren, war klar, dass die Party dort steigen würde. Zuerst gingen alle, sowohl Kinder, als auch Erwachsene im Becken des Dinghy Dogs schwimmen und sprangen vom Pier. Weil es tagsüber so heiß ist, hatte sich das Geburtstagskind ein gemeinsames Schwimmen mit Kids und Erwachsenen gewünscht. Gerade als wir mit schwimmen fertig waren, überraschte uns ein großer Schauer. Hans musste schnell zurück zum Boot, weil wir vergessen hatten die Fenster zu schließen. Normalerweise machen wir die Fenster vorsorglich immer zu, wenn wir das Boot für längere Zeit verlassen, weil es hier immer schnell aus heiteren Himmel mal regnen kann. Und die Fenster sind leider so konstruiert, dass das Regenwasser, was meisten nicht wenig ist, direkt ins Boot geht. Oft regnet es nicht, bis wir zurück kommen, aber dieses Mal gab es bei uns ein Missverständnis. Hans glaubte Anne macht sie zu und Anne dachte er würde es tun. Also blieben sie offen zum Glück sahen wir die dunklen Wolken sich vorher nähern, so dass Hans rechtzeitig zurück fahren konnte und alles trocken blieb. Für die Schwimmer war der Regen eine willkommene Abkühlung und eine schöne Süßwasserdusche nach dem Meerwasser. Manche bekamen sogar Gänsehaut. Für uns war das ein Zeichen, das Schwimmen nun endgültig zu beenden und die Party ins Dorfinnere zu verlegen, wo es eine riesige Rasenfläche mit überdachten Basketball-Körben und Volleyball-Netz gab. Die Kinder packten gleich den Volleyball aus. Das Geburtstagskind wollte auf der Rasenfläche Stopp-Fangen spielen. D. h. jeder fängt jeden und der der gefangen wurde, mußte sich hinsetzen und warten, bis derjenige, der einen gefangen hatte, selbst gefangen wird. Erst danach dürfen alle aufstehen, die von ihm gefangen wurden. Es war ein sehr lustiges und schweißtreibendes Spiel. Einige der Kids waren ziemlich gut auf Trab und schneller als die Erwachsenen. Aber mit einigen Tricks, schlugen auch sie sich nicht schlecht. Als alle genug Auslauf hatten, und eine Pause brauchten, wurden die Geburtstagskuchen ausgepackt. Jenny hatte extra einen leckeren Zitronen-Kuchen, nach Maarten Rezept gebacken. Außerdem gab es Brownis und andere leckere Schoko-Kuchen und Kekse. Als es dunkel wurde, ging auch dieser schöne Nachmittag zu Ende und wir überlegten, wie es an den nächsten Tagen weiter gehen sollte. Eigentlich wollten wir nach Südosten zu einem der angeblich schönsten Atolle, Tahanea segeln, auch weil der Wind wieder gedreht hatte und von Nordwest blassen sollte. Allerdings war für die kommende Woche ein starkes Tief aus Nord-West angekündigt, mit Wind von über 50 kn (90 kmh) und in Tahanea gab es keinen westlich geschützten Ankerplatz. Außerdem waren es vom Norden Fakarava 80 sm (fast 150 km) bis Tahanea. Diese Strecke würden wir an einem Tag nicht schaffen. Das Tief war zwar noch 8 Tage weg und man wusste nicht sicher, ob es wirklich kommt, aber wir wollten auch nicht wissentlich in unser Unglück segeln zumal sich die Tuamotus noch im Zyklon-Gürttel befinden. Also disponierten wir um und würden nun zum etwas näheren Atoll Raraka, nordöstlich von Fakarava segeln. Dort befindet sich der einzige Ort und ein schöner Lagunen Ankerplatz im Westen des Atolls, so dass wir einen guten Schutz vor starken Westwinden haben würden. Da auch dieses Atoll noch über 50 sm (90 km) von Rotoava entfernt ist und wir bis 14 Uhr dort sein mussten, um gut in den schmalen und flachen Pass einfahren zu können, entschieden wir uns am 05.03.2033 in der früh zumindest schon mal die 5 sm bis zum Nordpass Fakarava zu fahren um unsere Strecke für den nächsten Tag nach Raraka um ca. 1 Stunde zu verkürzen. Außerdem war Jenny noch nicht mit den Haien Tauchen, so dass wir zusammen mit Freunden es nochmal wagen wollten, den Nordpass zu tauchen, aber dieses mal ohne Tauchschule. Wir ankerten unser Boot am schönen Strand bei PK 9, wo wir bereits mit dem Fahrrad vorbei geradelt sind, als wir bis zum Nordpass gefahren waren. Es gibt dort 2 Bojen zum Fest machen, die aber bereits belegt waren. Beim ankern musste man nur aufpassen, wo man das tut, weil es wieder viele Felsen und Korallen im Wasser gibt, wo sich Anker und Kette verfangen können. Um 11 Uhr ging es los. Wir brauchten 2 Dinghys für 6 Leute inklusive schwerer Tauch-Ausrüstung und zusätzlich 2 Dinghyfahrer, die uns am äußeren Ende des Nordpasses raus ließen um uns nach dem Reintreiben ins Atoll dort abholen sollten, wo wir wieder auftauchen. Für die genaue Position hatten wir uns die Koordinaten markiert um zu wissen, wo wir runter tauchen mussten um die vielen Haie zu sehen und dann zum Alibaba Platz zu treiben. Es war wieder ein toller Tauchgang, obwohl es diesmal nicht ganz so viele Haie waren, wie beim ersten Mal. Und wir haben tatsächlich auch den Alibaba Platz, mit den unzähligen Fischschwärmen gefunden. Auch mit dem Sicherheitstopp und dem Auftauchen hat alles gut geklappt. Die Jungs (René mit seinen Freunden Arnaud und Kai) mit den Dinghys holten uns genau dort ab, wo wir auftauchten und fuhren uns zurück zu unseren Booten. Danach machten einige Ladys noch einen Schnorcheltripp zur 0,5 sm (900 m) entfernten roten Leuchttonne, die ein flaches Riff markiert. Es war wunderschön. Es gab unzählige kleine Fische, die im Wasser leuchteten, aber auch einige große Fische und sogar Haie. Leider war der Himmel etwas bewölkt, so dass die Farben nicht ganz so gut rüber kamen und es gab eine ziemliche Strömung. Aber es war ein sehr schönes Erlebnis. Am späten Nachmittag machten wir noch einen kleinen Spaziergang am schönen Sandstrand, wollten aber vor dem Dunkelwerden wieder am Boot sein, da es mit dem Dinghy nachts schwer ist, die ganzen flachen Korallen zu umfahren. Die Nacht war windstill und ruhig und wir konnten den schönen Ankerplatz mit nur 4 anderen Booten genießen.

Zurück segeln nach Rotoava
im Becken des Dinghy-Dock
Ein Squall kommt auf
Stopp-Fangen
Mit dem Geburtstagskind
26 Bootskinder
Die ganze Geburtstags-Gesellschaft
Warten auf den Geburtstags-Kuchen
ruhiger Ankerplatz am Nord-Pass

Hirifa Fakarava

Auf unserer Segel Reise haben wir so viele nette und interessante Leute kennengelernt, wie z. B. Bernard und Maarten aus Belgien. Sie waren 2 Jahre als Skipper auf der 120 Fuß (unsere Kithara hat nur 44 Fuß) langen Segelyacht von Bernard’s Eltern, Vintage unterwegs. Die meiste Zeit segelten sie nur zu zweit und brachten das Boot über den Atlantik und Pazifik bis nach Französisch Polynesien. Wir hatten sie das erste Mal im November 2022 in den Marquesas getroffen und unsere Wege kreuzten sich immer wieder. Maarten ist ein leidenschaftlicher Koch und Bäcker. Er probiert gerne exotische Gerichte aus, die mit den knappen Lebensmitteln und Möglichkeiten an Bord schnell zubereitet werden können. Ihre Segel Zeit nahm nun in Tahiti vorerst sein Ende, weil sie wieder zurück in ihre Jobs mussten. Dafür gab es am Strand von Hirifa eine tolle Abschiedsfeier. Natürlich Motor-Segelten wir am 27.02.2022 die 7 sm vom Südpass Richtung Nord-Osten in die tolle Lagune von Hirifa, um die beiden gebührend zu verabschieden. Alle unsere Freunde waren auch gekommen. Es wurde ein üppiges BBQ veranstaltet, bei dem jedes Boot wieder etwas mitbrachte, so dass ein tolles Buffet zustande kam. Und auch Maarten hatte sein berühmtes Focaccia und einen leckeren Zitronen-Kuchen beigesteuert. Zu trinken gab es Wasser, Säfte, Bier, selbstgemachte Bowle und RumPunsch. Selbst eine Poolbar im seichten und angenehm warmen Meer wurde aus einem SUP gezaubert. Am späten Nachmittag kam dann zum Glück auch unsere Jenny wieder aus Bora Bora eingeflogen. Wir und auch ihre Freunde freuten sich, sie nach 2 Wochen Abwesenheit wieder in die Arme schließen zu können. Die Kinder spielten am Strand oder im Meer. So wurde es ein unvergesslicher Nachmittag. Und zum Abend hin gab es eine kleine Disco mit buntem Partylicht für die hart gesottenen. Am nächsten Tag ruhten sich alle etwas aus, bevor die meisten dann wieder Richtung Rotoava, dem Hauptort aufbrachen. Am Mittwoch war es nämlich wieder soweit: Provissionieren war angesagt. Wie jede Woche, kam auch dieses mal wieder das Versorgungsschiff Kobia und alle Yachtis waren besessen darauf als erster im Laden zu sein um die frischesten Produkte zu ergattern. Davon ließen wir uns aber nicht aus der Ruhe bringen. So schnell wollten wir den Traumort Hirifa nicht wieder verlassen. Wir und vor allem Jenny waren ja erst angekommen. Außerdem hatten wir noch genug Lebensmittel an Board. Hirifa ist eigentlich der Top-Kitespot in Fakarava. Aber nur, wenn der Wind richtig weht. Die dominierende Windrichtung im Pazifik ist aus Osten, dann ist der Wind stark genug fürs Kiten. Leider hatten wir bereits seit einigen Tagen Wind aus Norden, was ja eigentlich gut ist, wenn man in die süd-östlicheren Atolle möchte. Aber aus dieser Richtung ist der Wind schwächer. Dennoch bauten wir unsere Kitsachen auf und die Kinder versuchten ihr Glück hinter Kithara und vom Dinghy aus. Leider haben sie den Kite nicht aus dem Wasser bekommen, weil der Wind nicht genug Kraft hatte. Wir genossen die Ruhe und die schöne Lagune für uns allein zu haben. Das schnorcheln mit unzähligen Fischen, einem WeisspitzenHai und einem Adlerrochen waren toll, genauso wie das Relaxen in der Hängematte am Strand. Die Bewohner der Insel waren offensichtlich nicht zu Hause, hatten aber eine kleine süße Katze, die uns sehr an unseren eigenen Kater zu Hause erinnerte. Wir hatten unseren Flaki absichtlich nicht mit aufs Boot genommen, weil wir dachten, es wäre im zu beengt und Katzen mögen kein Wasser. Außerdem hätte er auf längeren Passagen nicht genügend Auslauf. Auch die Einreise-Bestimmungen mit Haustier sind in einigen Ländern etwas komplizierter. Aber er wird zu Hause gut von unseren Nachbarn versorgt.

Große Gesellschaft bei der Abschiedsparty
Hier wird Thunfisch zum Grillen zubereitet
Lecker Buffet: Salate und Nachtisch
Viele Dinghys am Strand von Hirifa
Poolbar im Meer
im Meer läßt es sich aushalten, bis zum Sonnenuntergang
Anschließend Disco-Party
Hirifa eine wunderschöne Lagune
Am nächsten Morgen war Aqua-Gym angesagt
Auch die beiden Gastgeber waren dabei
Der Korallenabrieb durch die Gezeiten lässt den Sand rosa schimmern
Auch der Abendhimmel ist rosa
Kite aufgebaut
Start-Versuch von Kithara aus
Besser ging es vom Dinghy aus
Ein toller Strand nur für uns
Was für ein Kontrast
Wir vermissen unsere Katze zu Hause
Es gab einige bequeme Hängematten
einfach nur relaxen
Was für eine Kulisse zum Homeschooling
Slackline am Strand
oder einfach nur abhängen?

Südpass Fakarava

Unser nächster Stopp führte uns am 23.02.23, 28 sm (50 km) quer durch das Fakarava Atoll zum Südpass. Das Schwierige am Segeln durch ein Atoll ist, dass es dort sehr viele Korallen-Köpfe (Bommies) gibt, die einfach so hoch gewachsen sind, dass sie teilweise über die Wasseroberfläche ragen oder manchmal sogar bis kurz unter die Wasseroberfläche, so dass man sie über Wasser erst gar nIcht sieht. Da ein Segelboot mit seinem Kiel ca. 2 m Tiefgang hat (zumindest ist das bei unserem so), kann es sehr leicht passieren, dass man dagegen fährt, wenn man nicht genau aufpasst. Diese Bommies sind auf den elektronischen Karten von Garmin oder Navionics nicht alle verzeichnet. Daher sollte man am Besten jemanden vorne am Bug haben, der Ausschau hält. In den Marquesas hatten wir uns noch Satellitenkarten von Seglern auf das Tablet kopiert, die bereits in den Tuamotus waren. Auf den Satellitenkarten kann man die Bommies von oben genau erkennen, weil das Wasser dort die Farbe ändert und heller wird. Aber leider nur, wenn man nah genug heran zoomt. Weil man beim Segeln so aber nicht sieht, wo man selbst ist, bzw man hin fährt, ist das sehr unpraktisch. Daher haben sich einige Segler die Mühe gemacht, alle Bommies auf der Karte zu markieren, was man dann auch in einem größeren Zoom noch sehen kann. Wenn man die Karte komplett heraus zoomt, sieht man überall rote Punkte und man denkt, dass man da gar nicht durchsegeln kann. Aber mit etwas Slalom geht es dann meistens doch irgendwie. Und trotz der vielen Karten gibt es immer noch einige Bommies, oder Perlenfarmen, die auf keiner der Karten verzeichnet sind. So sind wir trotz wachsamen Auges glatt in eine Perlenfarm rein gerauscht. Es gab eine einzige Boje, die über Wasser sichtbar war. Dieser sind wir natürlich ausgewichen. Was wir aber beim ersten Mal nicht wussten ist, dass von dieser einen Boje unter Wasser noch unzählige anderer Bojen abgingen, die mit Seilen verbunden waren. Diese Bojen waren nur einige cm unterhalb der Wasserlinie, und waren erst sichtbar, als wir kurz davor bzw. schon genau drüber waren. Ein ausweichen war so leider nicht mehr möglich. Ein paar mal machte es Klong, als die Bojen unseren Rumpf trafen. Zum Glück ist keines der Seile in unserer Motor-Schraube hängen geblieben, oder am Kiel und wir hätten die ganze Perlenfarm mitgenommen, oder hätten einen Schaden am Kiel erleiden können, wenn sie nicht nachgeben würden. Wir waren froh, als wir wieder draußen waren und nichts Schlimmeres passiert ist. Nach 5 Stunden Motor-Segeln erreichten wir den Südpass. Leider war der Wind mit 5-7 kn zu schwach um uns alleine mit segeln anzutreiben. Am Südpass mit dem kleinen Ort Têtamanu gab es 6 Mooring-Bojen. Die meisten waren bereits durch unsere Freunde-Boote belegt. Nur 2 Bojen wurden von uns bis dato unbekannten Booten genutzt. Also blieb uns nichts anderes übrig, als in 9 m Tiefe mit Korallenresten bzw. Felsen zu ankern. Im Anker-Feld gab es keine intakten Korallen, sondern nur Reste von abgebrochenen Korallen, wie überall auf den Inseln auch. Aber normalerweise praktiziert man beim Ankern die schwimmende Kette, d. h. man befestigt alle 15 m einen großen Fender an der Ankerkette, damit diese im Wasser schwebt und nicht am Boden schleift um so noch mehr Korallen kaputt zu machen. Wir haben das bisher nicht praktiziert, da wir bisher meist im Sand ankerten. Der Südpass ist bekannt fürs Schnorcheln und Tauchen mit seinen unzähligen Haien, aber normalerweise nicht direkt im Anker-Feld. Die Haie konnten wir bereits sehen, als René nach dem Anker tauchen ging und gleich ein paar Haie unter unserem Boot kreisen sah. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um die weniger aggressiven Riff Haie, wie Grauhaie, Schwarzflossen-Haie, oder Weißspitzen-Haie. Sie können bis über 2,50 m groß werden, kümmern sich aber im Normalfall nicht um den Menschen und weichen den Tauchern eher aus. Wenn man im Süd-Pass tauchen gehen möchte, um die sogenannte „Wall of Sharks'“ (Mauer der Haie) zu sehen, sollte man den Gezeiten-Kalender kennen. Am Besten zum Tauchen ist die reinkommende Flut, dann geht man am äußeren Ende des Passes ins Wasser und gleitet mit der Strömung zurück ins Atoll, vorbei an den unzähligen Riff-Haien. Haie lieben die Strömungen und je nach Stärke, kann man angeblich über 700 Haie sehen. Wir sind dort 3 mal Tauchen gewesen und es war immer etwas anders. Mal sieht man mehr Haie und mal weniger, aber es sind immer welche da. Wir  sind am äußeren Ende gestartet und haben uns nach innen gleiten lassen und sind beim letzten Tauchgang sogar bis zu unserer Kithara zurück gekommen. Am besten ist es, wenn man jemanden hat, der das Dinghy zurück fährt und die Taucher im Auge behält und sie gegebenfalls irgendwo abholen könnte, falls man die Abzweigung verpasst und irgendwo abseits landet. Als wir im flacheren Wasser zurück zu Kithara getaucht sind, hatten wir auch immer eine Tauch-Boje dabei. Weil es dort mit den vielen Dinghys oder Tauchbooten schnell auch gefährlich werden kann, wenn sie einen übersehen. Das gleiche gilt natürlich auch fürs Schnorcheln. Es gibt dort schöne intakte Korallen mit vielen bunten Fischen und Haien, die nicht so tief sind und wo man sehr gut Drift-Schnorcheln kann. Hierzu lässt man sich an einem Ende ins Wasser gleiten und schnorchelt mit der Strömung. Dabei zieht man sein Dinghy einfach hinter sich her um am Ende wieder einsteigen zu können und noch einmal gegen die Strömung zum Ausgangspunkt zu fahren. Das kann man so lange wiederholen, bis man keine Lust mehr hat. Es ist vor allem für kleinere Kinder sehr schön, die noch nicht tauchen, oder so gut schwimmen können. Wir hatten drei tolle Tage am Südpass und haben so viele Haie gesehen, wie noch nie.

Südpass von oben
unser Ankerplatz
Schwarzspitzenhaie – werden bis zu 2,7 m lang
Graue Riffhaie – werden 1,5 – 2,5 m groß
verschiedene Falterfische
und viele andere bunte Riff-Fische
Weisspitzen Riffhai – wird nur max 1,6 m lang
Napoleon-Fisch – er kann bis 2 m groß werden

Tauchen im Nordpass Fakarava

Unser bisher bestes Erlebnis in Fakarava war der Tauchgang im Nordpass auch Garuae-Pass genannt. Das ist mit 1.600 m Breite der größte pass in Französisch Polynesien. Es war etwas anspruchsvoll, weil es gleich auf 30 m runter ging und die Strömung mit 3-4 Knoten extrem stark war. Es wird empfohlen einen Tauchguide dabei zu haben und Matthieu hat seinen Job sehr gut gemacht. Vom Tauchboot wurden wir auf dem Katamaran eines Freundes abgeholt, der diesen einmaligen Tauchgang für uns organisierte. Wir hatten unsere eigene Ausrüstung, nur die Flaschen wurden vom Tauch-Shop gestellt. Diese mussten während der 15 Min kurzen Fahrt an unsere Westen montiert werden. Das Tauchboot brachte uns ans äußere Ende des Passes, weil wir mit der eingehenden Flut nach innen zurück treiben sollten. Nachdem wir unsere Ausrüstung angezogen hatten, sollten alle gleichzeitig ins Wasser gehen und ziemlich schnell runter tauchen. Alle mussten zusammen bleiben, damit wir nicht zu weit auseinander getrieben werden. Unten angekommen, sollten wir uns am Riff festhalten. Und dann begann das atemberaubende Schauspiel. Es kamen mehrere hunderte Haie an uns vorbei geschwommen, was sehr beeindruckend und etwas angsteinflösend war. Hauptsächlich waren es Schwarzflossen Riffhaie. Und sie kümmerten sich gar nicht um uns, sonder zogen seelenruhig ihre Bahnen. Uns blieb trotzdem fast die Luft weg. Nach einigen Minuten des Staunens gab Matthieu ein akustisches Signal, was bedeutete, dass wir die Korallen loslassen sollten und uns einfach treiben ließen. Erst ging es ganz gemütlich, dann wurde die Strömung und auch wir immer schneller. Wir hatten bestimmt 3-4 Knoten (6 kmh) Strömung. So ging es 5-10 Minuten. Wir trieben mit den Fischen um die Wette, bis wir am Ali Baba Platz ankamen und uns wieder festhalten sollten um nicht weiter zu treiben. Der Ali Baba Platz war ein etwas größerer Canyon, indem sich Millionen von Fischen tummelten, was ihm auch seinen Namen verlieh – Ali Baba und die 40 Mio Fische? Man konnte so nah an sie heran schwimmen und sie genau beobachten. Einfach faszinierend. So viele Fische hatte ich noch nie auf einem Haufen gesehen. Man hätte es ewig dort aushalten können. Immer wieder kamen auch ein paar Riffhaie und große Napoleonfische vorbei geschwommen. Leider mussten wir nach insgesamt 49 Min Tauchzeit langsam wieder hoch tauchen um noch genug Luft für den Sicherheitstopp in 5 m Höhe zu haben. Hier war es schwer, die 5 m genau zu halten, da es keine Korallen oder Seile zum festhalten gab und wir einfach im Wasser schwebten. Hier war es wichtig seine Weste gut auszutarieren, damit man weder höher getrieben wird, noch wieder runter sinkt. Als wir auftauchten und vom Tauchboot abgeholt wurden, hatten alle Taucher ein breites grinsen im Gesicht. Anschließend wurden wir direkt wieder nach Rotoava zu unseren Booten gebracht. Was für ein toller Vormittag. Es wird schwer werden diesen Tauchgang zu toppen.

Fakarava – Rotoava

In Rotoava, dem Hauptort von Fakarava haben wir einen guten Ankerplatz gefunden, der zwischen einem Bommi (gut zum schnorcheln) und dem Dinghy-Dock lag. Fakarava ist das 2 größte Atoll der Tuamotus. Inklusive Lagune hat es eine Größe von 1.121 qkm (ca. 55 km lang und 20 km breit). Aber nur 24 qkm ragen als Motu über die Wasseroberfläche. Es gibt ca. 900 Einwohner, wobei die meisten davon in Rotoava leben. Geologisch gesehen ist Fakarava ein Korallen-Auswuchs von der Spitze eines kleinen vulkanischen Unterwasser-Berges der vom Meeresboden eine Höhe von 1.170 m hat und vor fast 60 Mio Jahren entstanden sein soll. Und dieser ist komplett unter unter Wasser.
Als wir dort ankamen waren kaum Segelboote vor Anker und wir wurden gleich von unseren Freunden des Katamarans Ohana begrüßt. Sie waren bereits seit Anfang Februar hier, weil der Papa und Skipper für ein paar Wochen zum Arbeiten nach Hause zurück musste und der Ankerplatz in Ortnähe ziemlich sicher ist. Daher sind sie auch nicht mit zum Toau Atoll und hatten unsere Kinder bereits vermisst. René, und vor allem Jenny verbrachten soviel Zeit mit ihnen wie möglich. Am Abend musste Jenny dann aber noch ihre letzten Sachen packen, was gar nicht so einfach war. Sie durfte nämlich nicht zu viel mitnehmen, da sie ja mit dem Flugzeug von Tahiti nach Fakarava zurück fliegen würde und alles selbst schleppen musste. Am nächsten Tag sollte es losgehen. Um 10 Uhr morgens brachten wir sie mit dem Dinghy zwei Boote weiter zum Trimaran Anyway, die bereits alles für die 2 Tage lange Überfahrt nach Tahiti segelfest gemacht hatten. Jenny freute sich riesig, mal 2 Wochen weg von den Eltern und mit ihren Freunden zu sein. Wir dagegen mussten sie schweren Herzens ziehen lassen. Aber wir wussten ja, dieses Mal kommt sie noch zurück. Die Kinder werden so schnell groß und brauchen einen immer weniger. Es ist schön zu sehen, wie selbständig sie schon lange ist. Aber jetzt wird sie auch schon bald 16 Jahre. Und bald wird sie uns wohl ganz verlassen um ein eigenständiges Leben zu führen, irgendwo zu studieren und vielleicht ihre eigene Familie gründen.
Drei Tage nachdem Anyway mit Jenny abgefahren war, wurde der Ankerplatz langsam voller und auch unsere anderen 6 Freunde-Boote kamen endlich aus Toau. Es gab wieder ein großes Hallo. Obwohl nur ein paar Tage vergangen waren, hatten wir sie doch schon vermisst. Die vielen Boote am Ankerplatz hatten einen Grund: Fast jede Woche kommt das Versorgungsschiff Kobia nach Fakarava. Es ist nicht ganz so groß wie die Aranui 5. Aber so wird das Atoll mit frischen oder manchmal nicht mehr ganz so frischen Lebensmitteln und allem anderen was man so braucht, versorgt. Da die Atoll-Inseln aus Korallen bestehen, ist es nicht so einfach selbst etwas anzupflanzen, so dass es kaum Obst und Gemüse aus eigenem Anbau auf den Tuamotus gibt. Alles muss in mehrtägigen Fahrten von Tahiti oder den Marquesas eingeschifft werden, so dass es passieren kann, dass der Brokkoli, oder die Bananen gar nicht mehr so frisch aussehen, wenn sie im Laden verkauft werden. Billiger sind sie deswegen aber nicht und man braucht einen dicken Geldbeutel, wenn man in Fakarava einkaufen geht. Für 1 Cantaloupe-Melone haben wir fast 10$ bezahlt, genauso wie für nur 6 Tomaten, oder 1,5 kg Kartoffeln. Und 2 kleine Birnen kosten 6$. Aber der Mensch braucht halt auch mal frische, gesunde Sachen und nicht immer nur Dosen-Futter. Obwohl das auf einem Boot echt praktisch ist, weil es in der Hitze lange hält und nicht gekühlt werden muss. Da der Platz im Kühlschrank sehr beengt ist, haben wir sogar Camembert und Butter in Dosen kennen gelernt und sind ganz begeistert. Aber leider ist auch dass hier nicht so billig, genauso wie Süßigkeiten, oder Knabbereien. Fakarava ist eines der wenigen Atolle in den Tuamotus mit richtigen Lebensmittel-Geschäften, so dass viele Yachties es zum aufstocken nutzen, um dann wieder für einige Tage / Wochen in andere, abgelegenere Atolle zu verschwinden.  Am Tag der Lieferung war in den sehr kleinen Läden die Hölle los. Jeder wollte sich mit den neuen Produkten eindecken, bevor sie ziemlich schnell wieder ausverkauft waren. Will man diesem Trubel entgehen, gibt es eine andere praktische Lösung, die einige unserer Freunde mit größerem Kühl- und Gefrierschrank ausprobierten. Es gibt Personal-Shopper, die auf Bestellung in Tahiti etwas günstiger für einen einkaufen gehen und alles in Kisten mit der Kobia nach Fakarava schicken. Die Auswahl in Tahiti soll um einiges besser sein als hier in Fakarava. Aber dieser Service kostet natürlich und rentiert sich nur, wen man wirklich große Mengen einkaufen kann, wofür wir auf unserem Boot nicht wirklich Platz haben. Ein paar Tage später waren viele der Segelboote auch schon wieder abgefahren und wir hatten den kleinen Ort wieder für uns.
Wir nahmen uns die Zeit den Ort Rotoava und die Insel näher zu erkunden. Hierzu gibt 2 Möglichkeiten, entweder zu Fuß, oder mit dem Fahrrad. Wir machten beides. Abends, sobald sie Sonne etwas tiefer steht, ist die Temperatur angenehm für einen kleinen Spaziergang, oder um etwas Sport (joggen oder Fahrrad fahren) zu machen. Tagsüber ist es einfach zu heiß um sich außerhalb des Wassers zu bewegen. Wobei auch das schnorcheln hier nicht schlecht ist. Die Unterwasser Welt ist einmalig und  es ist eine schöne Abkühlung. Einmal sind wir ca. 1,5 sm mit einem Dinghy zu einem Bommi gefahren um dort zu schnorcheln. Es war schöner als direkt am Ort. Wir sahen einige Haie und viele kleine Riff Fische. Einer war besonders anhänglich. Er ist die ganze Zeit nah um uns herum geschwommen und hat sich sogar streicheln lassen. Als wir aufgetaucht sind, wollte es mit uns nach oben. So nah bin ich einem Fisch bisher noch nicht gekommen.
Wir sind auch einmal am Nordpass Tauchen gegangen. Aber weil das so ein einmaliges Erlebnis war gibt es hierzu einen eigenen Eintrag.
Auf der Insel ist das Fahrrad neben dem Auto ein gängiges Fortbewegungsmittel. Die Touristen können sich sogar Fahrräder ausleihen, was aber etwas unpraktisch ist, weil man sie nicht über Nacht behalten darf und die Läden bereits um 17.30 Uhr schließen. Aber dass ist die beste Zeit zum Sport machen an Land. Wir hatten das Glück, dass Bekannte von uns 2 Fahrräder an der Tankstelle stehen hatten, die wir benutzen durften. So konnten wir 2 schöne Touren über die ganze Insel machen. Das Fahrrad Fahren auf Fakarava ist wunderbar, weil es keine Steigungen gibt. Es ist alles super flach. In die eine Richtung fährt man 11 km, am Flughafen und einem kleinen Ort vorbei, zu einem schönen Strand. Am Ende kommt man zum Nordpass, wo die Insel aufhört. In die andere Richtung geht es etwas weiter, ca 20 km. Nach 15 km mussten wir allerdings zurück fahren, weil es schon fast dunkel wurde und wir gegen einen starken Wind anzukämpfen hatten. Wir hatten extra einen bewölkten Tag gewählt, damit es nicht zu heiß ist. Und nach Süden, mit dem Wind, ging es super, aber der Rückweg war dann doch etwas anstrengender. Aber man will ja auch etwas Sport machen. Nach insgesamt 2 Stunden waren wir wieder zurück auf Kithara. Das war perfektes Timing, weil der Wind und auch der Regen kurze Zeit später noch stärker wurden. Es schüttete wie aus Eimern und der Wind blies mit 8-9 Beaufort bereits mit Sturm-Stärke. Wir hatten eine ziemlich unruhige Nacht mit Böen von über 40 Knoten (72 kmh) und überall krachte und knackte es. Die Leinen des Hahnepots, der die Ankerwinsch vor zu starkem Ziehen der Ankerkette schützen soll, quitschte so stark, dass wir Angst hatten, die Klampen, an denen sie befestigt waren, würden brechen. Durch die Wellen schaukelte Kithara uns irgendwann doch in den Schlaf und wir waren froh, dass unser Anker hielt. Freunden von uns ist der Hahnepot mit einem lauten Knall gerissen. Zum Glück hatte sich diese Schlechtwetterfront im Wetterbericht vorher angekündigt und wir hatten beschlossen, diese abzuwarten, bevor es weiter Richtung Süd-Osten weiter gehen sollte. Dadurch war unser Aufenthalt in Rotoava mit 12 Tagen doch etwas länger als geplant.

Havaiki Lodge – hier kann man seinen Drink im Wasser genießen
Tolle Sonnenuntergänge
Spiegelglattes Meer
1x wöchentlich kommt die Kobia
Unsere Einkäufe für 200$
anhänglicher kleiner Riff Fisch
Radtour zum Nordpass
vorbei am Topaka-Leuchtturm
Diese Pyramide ist aus Korallen gebaut
Beobachten des Wassers am Nordpass
Der Garuae-Pass (Nordpass) ist mit 1600 m der breiteste Pass in Französisch Polynesien
Schöner Strand zum abhängen
Bis zum Ort sind es noch 9 km
Sonnenuntergang unter Palmen
Die Schlechtwetterfront kündigt sich mit einem Regenbogen an
Die einzige Straße lädt zum Fahrrad fahren ein
Die Liebesrebe – eine parasitäre Kletterpflanzen mit aphrodisierender Wirkung – wächst hier überall
Gewitterwolken zwingen uns zum umkehren
Die Insel ist nur 300m breit
auf beiden Seiten sieht man das Meer

Toau Atoll

Nach nur 4 Tagen am Süd-Ost-Ankerplatz wurde der Wind weniger und den Männern langweilig, weil das Kiten nicht mehr möglich war. Also brachen wir am Montag den 06.02.2023 unsere Zelte ab. Wir segelten zum Pass zurück und 24 sm (43 km) um das Atoll herum, in eine kleine geschütze Bucht im Nord-Westen des Atolls, Anse Amyot. Auch dort gab es 10 Mooring-Bojen zum festmachen. Dieser Ankerplatz ist tatsächlich nur eine Bucht und keinen Pass, weil man wegen eines durgehenden Riffes nicht ganz in die Lagune einfahren kann. Das schnorcheln an diesem Riff war einfach atemberaubend. Es gab so viele kleine und größere bunte Fische, sowie schöne Korallen mit noch kleineren Fischen. Und die Sicht war blendend. Wir sahen sogar einige Haie und große Napoleon Fische. Und es gab unzählige große Flöten-und Trompetenfische. Einmal versuchten wir mit unseren Dinghys über das Riff, in die Lagune zu kommen, weil es dort eine Manta-Ray Putzstation geben sollte. Mit den Dinghys haben wir es nicht ganz geschafft, weil das Wasser dann doch zu flach wurde. Also stiegen wir alle aus und Schnorchelten über das Riff auf die andere Seite. Allerdings fanden wir bei den angegebenen Koordinaten keine Mantras. Trotzdem war es ein tolles schnorcheln.

Und dann wurde es ernst. Unsere Freunde von Arabella hatten ja bereits vorher angekündigt, dass sie Mitte Februar weiter ziehen würden nach Tahiti und die Societies, um sich dort mit Freunden aus Californien zu treffen, die ebenfalls bei der ARC teilgenommen hatten und 2 hübsche Töchter haben. Auch wir hatten sie in der Karibik kennengelernt und Jenny wollte vor allem Kenning unbedingt wieder sehen. Sie würde sogar ihr Taschengeld für den Flug opfern. Leider war es nicht möglich mit Arabella nach Tahiti zu segeln, weil diese noch andere Gäste an Bord hatten und es zu voll werden würde. Also müssten wir uns was anderes einfallen lassen. Aber bevor Arabella sich endgültig verabschiedete, gab es noch eine für sie typische Abschiedsparty. Auf der Insel lebte ein Ehepaar, Gaston und Valentina, die auf Wunsch für die an den Bojen liegenden Yachtis ein tolles Essen zaubern. Hierzu hatte Grant, eigenhändig ein Schwein geschlachtet, das von Gaston über dem Feuer gegrillt wurde. Nur bei den Beilagen war das Ehepaar etwas überfordert für 40 Personen zu kochen, so daß jedes Boot eine Beilage oder einen Nachtisch zubereitete und mit zur Party brachte. Wir waren tatsächlich eine große Gemeinschaft von 40 Personen geworden. Es sind mittlerweile 8 Familien-Boote mit insgesamt 20 Kindern im Alter von 5-16 Jahren und zusätzlich gab es auf jedem Boot 2 Erwachsene und einige Gäste, so dass es auch 20 Erwachsene zusammen kamen. Es war ein tolles Fest und alle hatten viel Spaß. Aber am nächsten Tag mussten wir tatsächlich Abschied nehmen und die Stimmung war etwas gedrückt. Aber so ist das Boot Leben. Es kommen immer wieder ein paar neue Boote hinzu und andere verlassen die Gruppe um ihre eigenen Reiseziele weiter zu verfolgen. Für die Kinder ist es schade, aber irgendwie, irgendwo und irgendwann trifft man sich vielleicht wieder. Und wir fanden sogar eine Lösung, wie zumindest Jenny ihre Freundin Arabella und auch Kenning schneller wieder sehen konnte als gedacht. Es gab da ein anderes Boot, der Trimaran „Anyway“; deutscher Papa und französische Mama mit einer 14 jährigen Tochter, die von Fakarava nach Tahiti segeln mussten, weil sie Gäste erwarteten. Allerdings würden sie schon 3 Tage später los segeln um auf direktem Weg zur gleichen Zeit in Tahiti anzukommen wie Arabella. Fakarava war sowieso unser nächste Atoll, was wir ansteuern wollten und eigentlich hatten wir in Toau alles gemacht, was möglich war. Wir waren viel schnorcheln und haben so ziemlich alle Unterwasser-Lebewesen gesehen. Das Tauchen an den angegebenen Plätzen war leider nicht ganz so berauschend,, weil es einfach nur tief nach unten ging, aber kaum Fische zu sehen waren. Anne ist sogar einmal um die 4 km große Insel gelaufen, was nicht immer einfach war. Es gab keinen vorgetrampelten Pfad, bzw. war dieser ziemlich zugewachsen, so musste sie phasenweise aufs Wasser ausweichen.und dann bestand der Weg auch hier wieder aus unzähligen abgebrochenen Korallen mit Verletzungsgefahr. Begleitet wurde sie die ganze Zeit von einem der 3 hauseigenen Hunde, der gut auf sie aufpassten. Somit konnten wir nach nur 3 Tagen los Richtung Fakarava. Dieses liegt etwa 36 sm (65 km) süd-östlich von Toau und der Wind kommt meistens genau aus dieser Richtung. Also hieß es entweder die ganze Zeit mit Motor fahren, was tatsächlich einige der anderen Boote taten, oder mit Segel aufkreuzen. Da wir ein Segelboot sind, hatten wir uns für die zweite Variante entschieden. Obwohl es ein schönes segeln war, machten wir kaum Strecke gut. Am Nachmittag waren wir nur bis zum Südpass von Toau gekommen, wo die anderen Boote sowieso einen mehrtägigen Zwischenstop einlegen wollten, bevor sie nach Fakarava segeln. Aber wir mussten ja früher in Fakarava sein. Wir konnten jetzt entweder die verbleibenden 25 sm (45 km) mit Motor fahren oder ebenfalls wieder in die Lagune des Toau Atolls fahren u gemütlich am nächsten Morgen weiter segeln. Das war für uns die bessere Lösung, weil wir nicht genau wussten, ob wir es wirklich bis zum Einbruch der Dunkelheit zum Ankerplatz schaffen würden und auch die Tide nicht perfekt wäre zum reinfahren ins Atoll. Also führen wir durch den schmaleren der beiden Süd-Pässe ins Toau Atoll und mussten dort 2 sm an verschiedenen Bommis vorbei navigieren, bis wir am ruhigen Ankerplatz ankamen, der Swimmingpool genannt wird. So hatten die Freunde nochmal Zeit sich von Jenny zu verabschieden, die dann ja für 14 Tage in den Societies sein würde. Nach einer schönen ruhigen Nacht wollten wir relativ früh aufbrechen um gegen Mittag am Fakarava-Atoll anzukommen. Außerdem würde die Tide sowohl in Toau als auch Fakarava passen. Man navigiert ca. 1 Stunde an den Bommis in der Lagune vorbei, weil es sehr schmal ist und man genau schauen muss, wo man fahren kann. Als wir los wollten und den Anker bargen, hatte gerade eines unserer Freunde, begonnen vom Südpass zum Swimmingpool zu navigieren. Sie hatten es am Vorabend nicht mehr rechtzeitig in die Lagune geschafft und haben kurz nach dem Pass fest gemacht. Da es zu schmal war für 2 Boote, die sich irgendwo mitten drin treffen würden und wir nichts riskieren wollten, warteten wir bis sie angekommen waren. Als wir dann am Pass ankamen, war es natürlich zu spät für die Gezeitenwende und wir befanden uns mitten in der ausgehenden Ebbe. Als wir durch den Pass fuhren hatten wir die sogenannten Kreuz-Wellen, die enorm waren. Der Bug wurde immer wieder angehoben und krachte mit einem lauten knall die Welle runter. Jenny, die vorne im Bugkorb saß um nach den Bommis zu schauen, musste sich gut festhalten und wurde einige Male bis zum Bauch ins Wasser gedrückt. Zum Glück war der Pass relativ breit und wir konnten unserem vorherigen Track folgen, die Bommis hätte man bei den Wellen sicher nicht mehr rechtzeitig gesehen. Nach einigen Minuten war der Spuk vorbei und wir sicher sicher aus dem Toau Atoll raus gekommen. Beim nächsten Mal werden wir uns die Gezeiten Tafel vielleicht doch noch etwas genauer anschauen, bevor wir durch einen Pass fahren…

Segeln zum False Pass im Norden des Toau Atolls
Die Bucht von Amyot (False Pass)
Fast alle Bojen sind von Familien-Boote
Eine tolle Gemeinschaft
Gaston grillt das Schwein
Das Beilagen-Buffet
Es gab auch Hummer
Das Zuhause von Valentina und Gaston

Mit dem Dinghy übers Riff fahren
Es gab wahnsinnig viele tolle Riff Fische
Muränen
Riesen-Klammermuscheln
Hier musste man sich den Weg durchschlagen
Der Beschützer ging sogar mit ins Wasser
Küstenplanzen
Innenseite der Insel zur Lagune hin
die etwas rauere Außenseite der Insel
Durch diese beiden Bommis mussten wir mit Kithara
Die Riffe sind bei Sonnenschein gut sichtbar
Wir verlassen den Swimmingpool

Ankunft in Tuamotus

Am Mittwoch, den 01.02.2023 um 11.30 Uhr erreichten wir nach 3 zu Beginn sehr holprigen Tagen und 541 sm (970 km) Toau, unser 1. Atoll in den Tuamotus. Um genau zu sein, erreichten wir den Eingang des Atolls, den südlichen 0tugi Pass. Normalerweise sollte man einen schmalen Pass während einer Slack Tide durchqueren. Das ist die Zeit der Gezeitenwende, d. h. Beim Wechsel von Ebbe zu Flut, oder umgekehrt, wenn es wenig oder keine Bewegung des Gezeitenwassers gibt. Bei reinkommender Flut, kann es passieren, dass die Strömung dich zu schnell in die Lagune treibt und keine Zeit mehr zum ausweichen der Korallen-Köpfe bleibt. Bei ausgehender Ebbe muss man gegen die Strömung ankämpfen und es kommt zu hohen Kreuzwellen zwischen ausgehenden und reinkommenden Wellen. So kann man möglicherweise den Kurs nicht mehr halten und es wird sehr ungemütlich. Als wir dort ankamen, hatten wir noch reingehende Flut. Das Wasser sah ruhig aus und wir wollten nicht mehrere Stunden bis zur nächsten Gezeitenwende warten. Außerdem waren unsere Freunde gerade am umankern, und warteten am Pass in der Lagune auf uns. Der Wind hatte gedreht und wurde stärker. So dass sie vom mittleren Ankerplatz zum süd-östlichen wollten. Dort kann man besser Kite-Surfen und Wing-Foilen und ist besser gegen den aufkommenden Süd-Ost Wind geschützt. Unser Glück war, dass der wartende Katamaran Arabella, bereits seit November in den Tuamotus war und sich bestens mit den in einer Lagune vorhandenen Korallen-Köpfen, genannt Bommies, auskannte. Nachdem wir problemlos durch den mit 700 m  relativ breiten Pass in die Lagune eingefahren sind, mussten wir ihnen nur noch 3 sm (ca. 5 km) im Slalom bis zu einem tollen Ankerplatz folgen. Das Wasser war türkis blau und es gab einige mit Palmen bewachsenen Inseln, hier Motu genannt. Der Strand sah von außen aus, als ob er aus weißem feinen Sand bestand und dann noch die grünen Palmen oben drauf. Farblich einfach atemberaubend. Aber der erste Eindruck täuschte. Die Inseln bestanden nicht aus feinem Sandstrand, sondern aus vielen kleinen abgebrochenen Korallen. Es gab nur wenige kleine Sandflecken. Ansonsten sollte man unbedingt Schuhe anhaben, um sich nicht die Füße aufzuschneiden, wie es einem Freund von uns passiert ist. Zum festmachen des Bootes gab es einige kostenlose Mooring-Bojen um die noch vorhandenen Korallen zu schützen. Da wir in letzter Zeit immer nur geankert hatten mussten wir erst einmal unsere Festmacher-Leinen heraus suchen. Das Anlegen klappte erst nach einigen Versuchen, bei denen unser Skipper zu weit von der Boje entfernt war. Der Wind blies immer stärker und es war nicht einfach mit der Spitze so nah an die Boje heran zu fahren, dass wir sie von oben mit dem Bootshacken fassen konnten, sie aber nicht zu überfahren. Nachdem unsere Freunde von Arabella uns mit ihrem Dinghy halfen, waren wir um 13 Uhr fest gemacht und konnten unsere Freunde, die wir seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen hatten, in die Arme schließen. Nach und nach trudelten auch unsere anderen Freunde von Six&Half, Dragonfly und Water Dogs ein. Zusätzlich waren da noch 2 andere Katamarane mit Kindern, die wir bis dato noch nicht kannten, Black Mamba und Ahimsa. Das Hallo war groß und Water Dogs lud uns zur Begrüßung zu sich zum Abendessen ein. Am nächsten Tag war für die Erwachsenen erst einmal relaxen und Traum-Kulisse genießen angesagt, während die Kinder Spaß mit ihren Freunden hatten. Sie waren Wake- und Foilboarden, sind vom Katamaran gesprungen oder waren schwimmen. Es gab auch viel zu erzählen, nach 6 Monaten. Am 2. Tag sollten dann die Kite-Sachen ausgepackt werden, aber entweder war der Wind zu stark, oder zu schwach. Hans versuchte mit den Jungs am Strand zu üben, während Anne einen Spaziergang über die Insel machte. Am Abend des 03.02.2023 ist dann auch das Belgische Boot Milonga angekommen, die noch 2 Tage länger in Ua Pou geblieben waren. Nun ist die Truppe wieder zusammen, wenn auch nur für ein paar Tage. Wir hatten alle sehnsüchtig auf Iris von Milonga gewartet, um mit ihr die nächsten Tage Aquagym zu machten. Alle Damen standen früh um 7 Uhr auf der Matte bzw. am Strand, um sich noch vor der Schule, ein wenig zu bewegen. Das war ein Spaß und manche hatten sogar Muskelkater danach. Die Männer hatten ihre Bewegung beim Kiten und sammeln von Kokos-Krabben auf einer kleinen Insel fürs Abendessen. Es gab auch wieder zwei Geburtstage am Strand zu feiern. Grant von Arabella und seine mittlere Tochter Alex hatten ihren großen Tag. Dafür brachte jedes Boot etwas mit, so dass ein tolles Buffet zusammen kam, um die immer hungrigen Kinder-Mäuler zu stopfen. Am Abend saßen einige noch am Lagerfeuer und sprachen über das vergangene Jahr.

Die Atolle sind sehr flach, daher sieht man sie erst kurz vorher
Kleiner Kanal zwischen 2 Motus
Überbleibsel eines Seeigels und eines Hummers
schöner, großer Einsiedlerkrebs
dicht bewachsene Insel
Eines der wenigen Flächen mit Sandstrand
wiedergefunden Freunde
Aufbau des Kites
Strandspaziergang
Aussicht vom Katamaran Arabella
v. l. Dragonfly Kithara und six&half
hungrige Kinder
Geburtstags-Kuchen
Lagerfeuer bei Sonnenuntergang
Kokos-Krabben

Pigeon Island

Pigeon Island ist ein 17 Hektar großer Inselfelsen  im Norden von Santa Lucia. Ursprünglich war sie eine echte Insel im Karibischen Meer, wurde aber 1972 künstlich durch Aufschüttung eines Landstreifens mit der Westküste der Hauptinsel verbunden. Das Material stammte aus dem Aushub der Rodney Bay Marina. Im Jahr 1530 kam der französische Segler, Admiral Rodney auf Pigeon Island an. Nach ihm wurde der Ort Rodney Bay benannt. Die Insel verfügt über zwei Gipfel. Der nördliche Signal Hill ist mit 109 Metern die höchste Erhebung. Der zweite Gipfel liegt im Südwesten und wird durch Fort Rodney markiert. Pigeon Island ist eine wichtige historische Stätte mit mehreren Ruinen, unter anderem das Britische Fort aus dem 18. Jahrhundert und das Fort Rodney, die beide von den Engländern zur Beobachtung gegen französische Schiffe vom benachbarten Martinique genutzt wurden. 1979 wurde die Insel zum Nationalpark ernannt und 1992 zum National Landmark. Der Eintritt kostet für Personen ab 12 Jahren 10 US-$ p. P., weshalb wir entschieden haben die Kinder nicht mit zu nehmen. Es sollte eine schöne Frauen-Wanderung werden. Der Aufstieg war zügig, erst auf den kleineren Gipfel und dann auf den Signal-Hill, der etwas anspruchsvoller, aber gut machbar war. Zur Belohnung gab es eine tolle Aussicht auf die Bucht von Rodney Bay. Auf der anderen Seite konnte man sogar die 20 sm entfernte Insel Martinique am Horizont erkennen. Nach ca. 1,5 Stunden waren wir wieder unten angekommen und fuhren mit dem Dingi wieder zurück zu unseren Booten.

Die Anker-Bucht von Rodney Bay
Wandern auf Pigeon Island
Sonnenuntergang auf Pigeon Island
Pigeon Island mit Verbindunngsstück zum Festland

Erster Ankerplatz in der Karibik

Die Marina hatten wir bis Samstag den 18.12.2021 bezahlt, also mussten und wollten wir sie bis dahin verlassen haben um außerhalb in der großen Bucht zu ankern und Kosten zu sparen. Bevor wir raus fahren konnten, wollten wir aber noch ein paar Kleinigkeiten erledigen, wie René in den Mast hoch schicken, um unser Ersatz-Fall runter zu holen, welcher beim Start der ARC in Las Palmas wegen der abgerissenen Signal-Flaggen oben im Mast stecken geblieben ist und den wir brauchen um unser Dingi ins Wasser zu lassen. Außerdem wollten wir nochmal versuchen unser Boot abzuspritzen, wenn etwas mehr Druck aus dem Wasseranschluss käme. Eines unserer beiden Vorsegel wollten wir auch noch runter machen, da wir das Schmetterlngs-Setup in nächster Zeit nicht brauchen werden. Vor der Arbeit kommt bei uns aber immer erst das Vergnügen, so dass wir erst um die Marina herum liefen und uns von einigen Freunden verabschiedeten, wo wir dann teilweise eine Stunde hängen blieben. Dadurch wurde es immer später und wir hätten eigentlich bis 14 Uhr die Marina verlassen sollen. Am Nachmittag schickten wir René in den Mast und hatten das Fall tatsächlich nach 30 Minuten wieder. Dann spritzten wir unser Boot noch schnell ab, um mit dem richtigen Wasserdruck endlich das Salz von der Überquerung los zu werden. Zum runter holen der Vorsegel war es dann doch zu windig. Außerdem wurde es langsam dunkel, so dass wir wieder rechtzeitig zum dunkel werden umparken mussten. Draußen in der Bucht angekommen, war es bereits stockfinster und daher schwierig einen guten Ankerplatz zu finden, weil auch schon einige Boote vor Anker lagen. Wir wollten in der Nähe unserer Freunde ankern, die wir aufgrund ihrer tollen Weihnachtsbeleuchtung am Boot gut erkennen konnten. Nach einigem hin und her fahren, fanden wir doch einen guten und sicheren Platz zum ankern. Jenny wurde wieder von ihren Freunden im Dingi abgeholt um ein Sleepover (Übernachtung) auf dem Katamaran unserer Freunde zu haben. Für den Rest der Crew gab es noch ein kleines Abendessen und dann fielen wir wieder einmal todmüde in unsere Kojen.