Toau Atoll

Toau Atoll

Nach nur 4 Tagen am Süd-Ost-Ankerplatz wurde der Wind weniger und den Männern langweilig, weil das Kiten nicht mehr möglich war. Also brachen wir am Montag den 06.02.2023 unsere Zelte ab. Wir segelten zum Pass zurück und 24 sm (43 km) um das Atoll herum, in eine kleine geschütze Bucht im Nord-Westen des Atolls, Anse Amyot. Auch dort gab es 10 Mooring-Bojen zum festmachen. Dieser Ankerplatz ist tatsächlich nur eine Bucht und keinen Pass, weil man wegen eines durgehenden Riffes nicht ganz in die Lagune einfahren kann. Das schnorcheln an diesem Riff war einfach atemberaubend. Es gab so viele kleine und größere bunte Fische, sowie schöne Korallen mit noch kleineren Fischen. Und die Sicht war blendend. Wir sahen sogar einige Haie und große Napoleon Fische. Und es gab unzählige große Flöten-und Trompetenfische. Einmal versuchten wir mit unseren Dinghys über das Riff, in die Lagune zu kommen, weil es dort eine Manta-Ray Putzstation geben sollte. Mit den Dinghys haben wir es nicht ganz geschafft, weil das Wasser dann doch zu flach wurde. Also stiegen wir alle aus und Schnorchelten über das Riff auf die andere Seite. Allerdings fanden wir bei den angegebenen Koordinaten keine Mantras. Trotzdem war es ein tolles schnorcheln.

Und dann wurde es ernst. Unsere Freunde von Arabella hatten ja bereits vorher angekündigt, dass sie Mitte Februar weiter ziehen würden nach Tahiti und die Societies, um sich dort mit Freunden aus Californien zu treffen, die ebenfalls bei der ARC teilgenommen hatten und 2 hübsche Töchter haben. Auch wir hatten sie in der Karibik kennengelernt und Jenny wollte vor allem Kenning unbedingt wieder sehen. Sie würde sogar ihr Taschengeld für den Flug opfern. Leider war es nicht möglich mit Arabella nach Tahiti zu segeln, weil diese noch andere Gäste an Bord hatten und es zu voll werden würde. Also müssten wir uns was anderes einfallen lassen. Aber bevor Arabella sich endgültig verabschiedete, gab es noch eine für sie typische Abschiedsparty. Auf der Insel lebte ein Ehepaar, Gaston und Valentina, die auf Wunsch für die an den Bojen liegenden Yachtis ein tolles Essen zaubern. Hierzu hatte Grant, eigenhändig ein Schwein geschlachtet, das von Gaston über dem Feuer gegrillt wurde. Nur bei den Beilagen war das Ehepaar etwas überfordert für 40 Personen zu kochen, so daß jedes Boot eine Beilage oder einen Nachtisch zubereitete und mit zur Party brachte. Wir waren tatsächlich eine große Gemeinschaft von 40 Personen geworden. Es sind mittlerweile 8 Familien-Boote mit insgesamt 20 Kindern im Alter von 5-16 Jahren und zusätzlich gab es auf jedem Boot 2 Erwachsene und einige Gäste, so dass es auch 20 Erwachsene zusammen kamen. Es war ein tolles Fest und alle hatten viel Spaß. Aber am nächsten Tag mussten wir tatsächlich Abschied nehmen und die Stimmung war etwas gedrückt. Aber so ist das Boot Leben. Es kommen immer wieder ein paar neue Boote hinzu und andere verlassen die Gruppe um ihre eigenen Reiseziele weiter zu verfolgen. Für die Kinder ist es schade, aber irgendwie, irgendwo und irgendwann trifft man sich vielleicht wieder. Und wir fanden sogar eine Lösung, wie zumindest Jenny ihre Freundin Arabella und auch Kenning schneller wieder sehen konnte als gedacht. Es gab da ein anderes Boot, der Trimaran „Anyway“; deutscher Papa und französische Mama mit einer 14 jährigen Tochter, die von Fakarava nach Tahiti segeln mussten, weil sie Gäste erwarteten. Allerdings würden sie schon 3 Tage später los segeln um auf direktem Weg zur gleichen Zeit in Tahiti anzukommen wie Arabella. Fakarava war sowieso unser nächste Atoll, was wir ansteuern wollten und eigentlich hatten wir in Toau alles gemacht, was möglich war. Wir waren viel schnorcheln und haben so ziemlich alle Unterwasser-Lebewesen gesehen. Das Tauchen an den angegebenen Plätzen war leider nicht ganz so berauschend,, weil es einfach nur tief nach unten ging, aber kaum Fische zu sehen waren. Anne ist sogar einmal um die 4 km große Insel gelaufen, was nicht immer einfach war. Es gab keinen vorgetrampelten Pfad, bzw. war dieser ziemlich zugewachsen, so musste sie phasenweise aufs Wasser ausweichen.und dann bestand der Weg auch hier wieder aus unzähligen abgebrochenen Korallen mit Verletzungsgefahr. Begleitet wurde sie die ganze Zeit von einem der 3 hauseigenen Hunde, der gut auf sie aufpassten. Somit konnten wir nach nur 3 Tagen los Richtung Fakarava. Dieses liegt etwa 36 sm (65 km) süd-östlich von Toau und der Wind kommt meistens genau aus dieser Richtung. Also hieß es entweder die ganze Zeit mit Motor fahren, was tatsächlich einige der anderen Boote taten, oder mit Segel aufkreuzen. Da wir ein Segelboot sind, hatten wir uns für die zweite Variante entschieden. Obwohl es ein schönes segeln war, machten wir kaum Strecke gut. Am Nachmittag waren wir nur bis zum Südpass von Toau gekommen, wo die anderen Boote sowieso einen mehrtägigen Zwischenstop einlegen wollten, bevor sie nach Fakarava segeln. Aber wir mussten ja früher in Fakarava sein. Wir konnten jetzt entweder die verbleibenden 25 sm (45 km) mit Motor fahren oder ebenfalls wieder in die Lagune des Toau Atolls fahren u gemütlich am nächsten Morgen weiter segeln. Das war für uns die bessere Lösung, weil wir nicht genau wussten, ob wir es wirklich bis zum Einbruch der Dunkelheit zum Ankerplatz schaffen würden und auch die Tide nicht perfekt wäre zum reinfahren ins Atoll. Also führen wir durch den schmaleren der beiden Süd-Pässe ins Toau Atoll und mussten dort 2 sm an verschiedenen Bommis vorbei navigieren, bis wir am ruhigen Ankerplatz ankamen, der Swimmingpool genannt wird. So hatten die Freunde nochmal Zeit sich von Jenny zu verabschieden, die dann ja für 14 Tage in den Societies sein würde. Nach einer schönen ruhigen Nacht wollten wir relativ früh aufbrechen um gegen Mittag am Fakarava-Atoll anzukommen. Außerdem würde die Tide sowohl in Toau als auch Fakarava passen. Man navigiert ca. 1 Stunde an den Bommis in der Lagune vorbei, weil es sehr schmal ist und man genau schauen muss, wo man fahren kann. Als wir los wollten und den Anker bargen, hatte gerade eines unserer Freunde, begonnen vom Südpass zum Swimmingpool zu navigieren. Sie hatten es am Vorabend nicht mehr rechtzeitig in die Lagune geschafft und haben kurz nach dem Pass fest gemacht. Da es zu schmal war für 2 Boote, die sich irgendwo mitten drin treffen würden und wir nichts riskieren wollten, warteten wir bis sie angekommen waren. Als wir dann am Pass ankamen, war es natürlich zu spät für die Gezeitenwende und wir befanden uns mitten in der ausgehenden Ebbe. Als wir durch den Pass fuhren hatten wir die sogenannten Kreuz-Wellen, die enorm waren. Der Bug wurde immer wieder angehoben und krachte mit einem lauten knall die Welle runter. Jenny, die vorne im Bugkorb saß um nach den Bommis zu schauen, musste sich gut festhalten und wurde einige Male bis zum Bauch ins Wasser gedrückt. Zum Glück war der Pass relativ breit und wir konnten unserem vorherigen Track folgen, die Bommis hätte man bei den Wellen sicher nicht mehr rechtzeitig gesehen. Nach einigen Minuten war der Spuk vorbei und wir sicher sicher aus dem Toau Atoll raus gekommen. Beim nächsten Mal werden wir uns die Gezeiten Tafel vielleicht doch noch etwas genauer anschauen, bevor wir durch einen Pass fahren…

Segeln zum False Pass im Norden des Toau Atolls
Die Bucht von Amyot (False Pass)
Fast alle Bojen sind von Familien-Boote
Eine tolle Gemeinschaft
Gaston grillt das Schwein
Das Beilagen-Buffet
Es gab auch Hummer
Das Zuhause von Valentina und Gaston

Mit dem Dinghy übers Riff fahren
Es gab wahnsinnig viele tolle Riff Fische
Muränen
Riesen-Klammermuscheln
Hier musste man sich den Weg durchschlagen
Der Beschützer ging sogar mit ins Wasser
Küstenplanzen
Innenseite der Insel zur Lagune hin
die etwas rauere Außenseite der Insel
Durch diese beiden Bommis mussten wir mit Kithara
Die Riffe sind bei Sonnenschein gut sichtbar
Wir verlassen den Swimmingpool

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